witzig und weise
Bewertet mit 4 Sternen
Das bisherige Leben des Außerirdischen verlief schmerz- und emotionslos und wäre ewig so weiter-gegangen, denn das Problem des Sterbens und der Krankheiten war gelöst. Die Mathematik ist die höchste Gottheit auf dem Planeten. Und nun kommt dieser arme Außerirdische auf die Erde und kennt zwar die Sprache, hat auch besondere Fähigkeiten, wie Hypnose und Heilen, die ihm behilflich sind, aber er kann die Menschen und ihre Verhaltensweisen überhaupt nicht begreifen. Er wurde instruiert, dass sie alle geld- und machtgierig sind, aber er erlebt „seine“ Ehefrau Isobel als einen völlig selbstlosen Menschen. Am Ende stellt er sich gegen seine Auftraggeber, denn er bringt es nicht über sein frischentdecktes Herz, Isobel auszuschalten.
Geniale Idee, die Menschen durch die Brille des Außenseiters zu betrachten. Da fällt so richtig schön auf, wie unverständlich viele Verhaltensweisen im Grunde sind. Das war der witzige Part. Sehr berührend fand ich die Entdeckung von Gefühlen und die Entscheidung, dafür zu kämpfen. Ich habe viele weise Sätze in diesem Buch gefunden. Das eine oder andere Tränchen (ich bin halt ziemlich nahe am Wasser gebaut) rollte über meine Wangen.
Der neue Professor Martin freundet sich mit dem Hund des Hauses an und lernt seinen Sohn kennen, ja, er rettet ihm sogar das Leben. Er spricht mit seinem Freund, erfährt, dass er ein Verhältnis mit einer Studentin hat und verursacht den Herztod seines liebsten Konkurrenten. Mehr schlecht als recht stolpert er durch sein Akademikerleben und stößt permanent die Menschen vor den Kopf.
Egal ob außerirdisch oder einfach nur ein durchgeknallter Professor – ein absolut lesenswertes Buch, nicht nur für Mathematiker.