Rezension

Witziger Anfang einer Trilogie

Die schimmernde Stadt - David Eddings

Die schimmernde Stadt
von David Eddings

Bewertet mit 4 Sternen

David Eddings „Die schimmernde Stadt“ ist der erste Teil der Tamuli-Saga um Ritter Sperber und ist eine Fortsetzung der „Elenium“-Triologie

Das tamulische Imperium ist dem Untergang nah. Wiederauferstandene Sagenhelden der verschiedenen Völker, untote Armee und allerlei Sagengestalten treiben auf dem gesamten Kontinent Daresien ihr Unwesen und machen dem Kaiser immer mehr zu schaffen. Ihm bleibt nur noch eine Möglichkeit: Ritter Sperber möglichst unauffällig um Hilfe zu bitten. Problem ist jedoch, dass Ritter Sperber praktisch auf der anderen Seite der Welt lebt, auf dem Kontinent Eosien.

Als der kaiserliche Hilferuf endlich bei Ritter Sperber ankommt, beschließt er, zusammen mit Ehefrau der Königin und einer größeren Schar von Ordensrittern, dem Kaiser zu helfen. Als königlicher Staatsbesuch getarnt machen sie sich auf den Weg nach Tamuli. Denn auch in Eosien sind einige der seltsamen Fälle aufgetreten, von denen der Botschafter bereits berichtete. Und so beginnt die Reise, auf der allerhand möglicher und unmöglicher Gefahren auf die Ritter und Königin warten.

Im Großen und Ganzen habe ich „Die schimmernde Stadt“ sehr gerne gelesen. Es gab sehr viele witzige Dialoge und Situationen, bei denen ich immer wieder lachen musste. Ob es nun die sehr unkönigliche Art von Königin Ehlana war, die unverblümte Kinderehrlichkeit der Prinzessin, oder die sarkastischen Bemerkungen von Sperberts Ordensfreunden. Man wird mit sehr viel Witz unterhalten.

Der Schreibstil war in Ordnung. Wer auf eine detaillierte Landschaft hofft, wird wahrscheinlich enttäuscht werden, da in dem Buch sehr viel geredet wird. Daher rückt die Landschaft und der Weg nach Tamuli selbst recht weit in den Hintergrund. Da man sich auf der Reise aber sehr mit den aktuellen Problemen auseinander setzt, fiel es mir persönlich erst gegen Ende des Buches auf, dass ich von dem daresischen Kontinent nicht wirklich viel mitbekommen habe. Im Grunde hat man gar keine Zeit, über so was nachzudenken.
Was mich ein kleinwenig gestört hat, war ab und dann der Sprachwechsel an sich. Mal klang es étwas mittelalterlich angehaucht und dann wieder ziemlich normal.

Bei den Charakteren habe ich mir zwischendrin innigst ein Personenregister herbeigewünscht, da ziemlich viele Charaktere mit auf die Reise gehen und ein recht großer „Kernteil“ immer fröhlich am diskutieren und Planen ist. Klar hat man die irgendwann alle drauf, aber gerade am Anfang ist das sehr verwirrend und schwierig gewesen. Man bekommte alle möglichen Arten von Charakteren und Eigenheiten geboten und viele der Charaktere sind schon alleine wegen ihren Späßen sehr sympathisch.
Auch wenn die Tamuli-Saga eine eigenständige Trilogie ist, gibt es in dem Buch sehr oft Anspielungen auf die „Elenium“-Triologie, die der Vorgänger zu der Tamuli-Saga war. Ich kenne sie leider selber nicht. Das meiste kann man sich aber selber zusammenbasteln oder einfach hinnehmen. Leider macht es aber schon neugierig, was davor denn nun gewesen war, denn immerhin wird zum zweiten Mal drauf angespielt, verdammter Mist noch mal *grins* Nein, ernsthaft jetzt. Es ist wohl ganz nett und teilweise auch hilfreich, wenn man die Vorgänger gelesen hat, aber man kann sie auch recht gut ohne lesen, sofern einen die Andeutungen nicht wirklich etwas ausmachen.

Wer auf Fantasy mit viel Witz steht, dürfte mit diesem Buch bestens unterhalten werden.