Rezension

Witziger Frauenroman ohne Tiefgang

Der Mann im Heuhaufen - Birgit Hasselbusch

Der Mann im Heuhaufen
von Birgit Hasselbusch

Charlotte ist ein Mensch, der nicht gerne Veränderungen mag. Noch weniger mag sie Veränderungen, wenn sie noch nicht einmal gefragt wird. Als ihr Freund Kai ihr ein schmuckes Einfamilienhaus ohne vorherige Absprache präsentiert und dazu noch ihre Eltern verschwörerisch mit eingeplant hat, fällt Charlotte aus allen Wolken. 
Charlotte setzt sich in den Zug nach Berlin und begegnet auf der Rückfahrt einem sehr netten Mann, den sie von nun an nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Aber da ist ja auch noch Kai und irgendwie sind ihre Eltern auch komisch geworden…

„Der Mann im Heuhaufen“ ist ein nett zu lesender Roman. Anspruchsvoll ist er nicht, aber er kann gut unterhalten. Charlotte, kurz Charly genannt, ist ein angenehmer Charakter. Zwar konnte ich ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen, aber sie war auch keine Protagonistin, von der ich genervt war. Eher war ich von ihrem Freund Kai genervt, der so der typische Nicht-Frauenversteher ist und Beziehungskrisen einfach mit gutem Essen probiert, weg zu kochen. Charlys Eltern fand ich auch etwas anstrengend, aber irgendwie wieder auch witzig. Sie passen irgendwie gut in diese doch skurrile Geschichte hinein und sorgen noch einmal mehr für das nötige Schmunzeln, was man bei diesem Roman doch ziemlich oft tut.  Gerade Charlys Vater hat es mir ein bisschen angetan. Mittlerweile in Rente, weiß er nicht wirklich was mit sich anzufangen und so greift er aktiv in Charlys Leben ein, als diese ihm von einer Patientin erzählt, die sich sehnlich wünscht, ihre Schwester, mit der sie sich zerstritten hat, zu ihrem Geburtstag einladen zu können. Leider weiß sie nicht, wo sie nun wohnt und hier kommt dann Charlys Vater ins Spiel. Noch ein wichtiger Charakter ist Charlys Freundin Ines mit ihrem kleinen Sohn und der Nachbar von Ines, ein ehemaliger Polizeibeamter. Man merkt schon, dass dieser Roman aus einem bunten Gemisch von unterschiedlichsten Typen besteht, die zusammengenommen eine bunte Mischung aus vielen verschiedenen Geschichten ergeben.
Durch die ganzen Nebengeschichten verblasst manchmal die Suche nach Charlys Mann im Heuhaufen etwas, aber die Autorin, Birgit Hasselbusch, lenkt den Fokus immer wieder gekonnt auf Charlys Suche zurück, so dass diese doch immer wieder auch im Mittelpunkt steht. So hat Hasselbusch es geschafft, kleine Geschichten in eine große Geschichte einzubinden und verwebt sie so gekonnt, dass keine Möglichkeit für Langeweile für den Leser besteht.

Fazit

Birgit Hasselbusch hat einen netten Frauenroman geschrieben, der zwar nicht sehr viel Tiefgang hat, aber sehr gut unterhalten mag, ohne dass man hinterher zu viel über die Geschichte nachgrübeln muss.