Rezension

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Wo Berührungen unter Strafe stehen

Palace of Glass - Die Wächterin - C. E. Bernard

Palace of Glass - Die Wächterin
von C. E. Bernard

Bewertet mit 5 Sternen

Das London der Zukunft - die Menschen fürchten sich vor den Berührungen anderer, deswegen steht Hautkontakt unter schwerer Strafe. Der Grund dafür sind die Magdalenen, die in den Geist von anderen eindringen können und dort ihre Gedanken manipulieren können. Zu ihnen zählt auch Rea, die Protagonistin dieses Buches. 

Das Cover ist mir direkt unter den Neuerscheinungen aufgefallen, weil es mir durch die Farbgebung und den schönen Schriftzug sofort ins Auge gefallen ist und der Klappentext hat dann vollkommen mein Interesse geweckt.

Die Autorin wirft einen direkt zu Rea Emris in den Ring, als sie einen ihrer Faustkämpfe bestreitet und wir bekommen erstmal nach und nach einen Eindruck von Reas normalem Leben und wie die ganze Welt im London der Zukunft aufgebaut ist. Ich war von Anfang an vollkommen in dem Setting gefangen und konnte mich gut in die Protagonistin hineinversetzen, weil das Buch zudem aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Der Weltentwurf ist eine Mischung aus Zukunft und Vergangenheit, denn auf der einen Seite fühlt man sich durch den Klamottenstil etc. ins Mittelalter versetzt, aber auf der anderen Seite gibt es technische Geräte wie Handys oder Tablets. Am Anfang war dieser Kontrast manchmal etwas schwer unter einen Hut zu bekommen, aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran, dass auf einmal jemand auf sein Handy schaut. 
Die Nebencharaktere tragen zu einem erheblichen Teil zur Spannung des Buches bei, da sie sehr vielschichtig gestaltet sind und sich nicht jeder immer so verhält, wie man es eigentlich von ihm erwartet hätte.
Der einzige negative Punkt sind für mich die Gefühle zwischen dem Prinzen und Rea, weil für mich diese ganze Entwicklung zwischen den beiden etwas zu schnell ging und die Emotionen in dem Zusammenhang mich nicht so ganz überzeugen konnten. Leider hat man auch das Gefühl, dass heute nicht mehr viele Bücher ohne eine Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten auskommt.
Trotzdem entwickelte sich die langsam beginnende Geschichte zu einem richtigen Pageturner und wurde immer spannender. Das Finale steigerte sich dann noch einmal und es kam zu einem richtigen Showdown, der einen zum Glück aber nicht mit einem riesigen Cliffhanger zurückließ, sondern zu einem moderaten Ende des ersten Bandes führte. 
Mich konnte der Auftakt zu der Trilogie fast restlos begeistern und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Teil.