Rezension

Wo Croque Monsieur & Steak mit Café de Paris Butter auf den Tisch kommen..

Zu Gast in der Brasserie - Björn Dominic Schmitz

Zu Gast in der Brasserie
von Björn Dominic Schmitz

Mit dem Kochbuch Zu Gast in der Brasserie von Björn Dominic Schmitz wendet er sich an frankophile, kulinarische interessierte Fans der Provence Krimi von Sebastian Grebe. Damit ist dem Hausverlag beider Autoren, dem Berliner SegreLion Verlag, ein besonderer Coup gelungen: das Buch zum Buch!

In seinem Debut will Schmitz mit 80 Rezepten vom Amuse Gueule bis zum bunten Cocktail einer Speisekarte gleich das Savoir Vivre der Franzosen beschwören. Wobei es sich dabei nicht nur um Beispiele aus der französischen Küche handelt, sondern auch die Berliner Herkunft des im Krimi ermittelnden Brasserie-Besitzers nicht außen vor bleibt.

Für die nun aber die Krimis nicht gelesen haben, Brasserie bedeutet im Wortsinne Brauerei und ist die französischer Bezeichnung für eine bestimmte Art Gaststätte; weniger formell als ein Restaurant, jedoch mit einer größeren Auswahl an warmen Speisen. Also weniger gestärkte Tischtücher als der große Bruder, aber auf den Tisch kommt mehr als nur Salat & Sandwiches.

Der Klappentext bewirbt das wie folgt:

Mit diesem Kochbuch besuchen Sie eine kleine Brasserie in Südfrankreich. Wie ein Einheimischer nehmen Sie erwartungsvoll Platz und möchten sich vom »Menu du jour« überraschen lassen. Haben Sie Appetit auf einen Klassiker der französischen Küche oder probieren doch etwas Neues aus? In 80 Rezepten kocht sich Björn Dominic Schmitz durch die Brasserieküche. Auf die Speisekarte gehören dabei sowohl Croque Monsieur, Boeuf bourguignon oder das Cassoulet, aber auch eine Quiche mit Apfel und Scamorza oder Pasta in Zitronensoße. Überraschen Sie sich und Ihre Gäste – dann heißt es: »Bon Appétit!

Dass ich die Krimis nicht kannte, war unerheblich, da weder die Handlung, noch bestimmte Orte in der Provence oder eventuelle Rezepte aus den Büchern entgegen meiner Erwartung nach dem Lesen des Vorworts im Kochbuch auftauchen, was ich schade finde.

Jemand wie ich, die Kochbücher liest wie die Evangelikalen die Bibel, ist sicherlich nicht so leicht zu beeindrucken und doch habe auch ich zu meiner Freude für mich neue, interessante Rezepte gesehen. Auch habe ich als Hobbyköchin mit frz. Wurzeln bei den Klassikern Variationen gefunden, die definitiv einen Geschmacksvergleich wert sind. Gefallen haben mir die zusätzliche Hinweise zur Resteverwertung & Lagerung, die einigen Rezepten hinzugefügt wurden.

Doch das wenig phantasievolle Cover, wie leider auch den Photos der Gerichte, sieht man an, dass da kein Profi am Werk war. Auch der Typographie hätte ein Graphiker nicht geschadet. Zum französischen Savoir Vivre gehört immer auch der Sinn für Schönheit.

Wenn selbst die meisten Food-Blogger mit wenigen Followern mehr ästhetischen Aufwand betreiben ist das ein unverzeihlicher Fehler auf dem hart umkämpften Kochbuchmarkt.