Rezension

Wo ist Ishmael?

Freetown - Otto De Kat

Freetown
von Otto de Kat

Bewertet mit 2.5 Sternen

nhalt/ Klappentext:

Ishmael ist einfach verschwunden. Maria ist unabhängig, unkonventionell und ohne Angst. Sie versucht eine Erklärung für das Verschwinden von Ishmael zu finden, den Flüchtling aus Sierra Leone, der als Zeitungsjunge an ihre Tür kam und sieben Jahre lang blieb. Er war wie ein Sohn für sie. 
Vincent ist Psychologe. Maria und er hatten einmal eine intensive Liebesbeziehung; seit dem Bruch lebt er in einer Art Nebel. Als Maria ihn um Hilfe bittet, ist er bereit. 
In den folgenden Begegnungen verschwindet Ishmael mehr und mehr im Hintergrund. Vincent und Maria werden ihre verlorene Liebe nicht zurückgewinnen. Doch allmählich treten an die Stelle des Kummers über den verschwundenen Jungen die alten Geschichten und Erinnerungen. 
Persönliche Meinung:
Auch, wenn die Sprache sehr poetisch, teilweise zärtlich ist, komme ich nicht hinter die Vorstellungen des Autors. Ein verschwundener Flüchtling, der den Protagonisten einmal viel bedeutet hat, bleibt nur schemenhaft und profillos als Katalysator für eine alte Liebe zurück. Die Suche nach Ishmael in Sierra Leone ist für mich halbherzig und idR stets nur eine Suche nach sich selbst. Mir habe die Beziehungen der Figuren zueinander nicht gefallen und ich habe für mich auch nicht viel erfahren. Ich hatte mir mehr von Sierra Leone erhofft und auch, was dieser Ishmael überhaupt selber denkt. Schade, dass er nur Mittel zum Zweck ist, um eine Beziehung zu verändern, zu kitten oder wie auch immer- mich hat es sogar etwas ärgerlich gemacht und ich kann gut verstehen, das dieser junge  Mann erneut geflüchtet ist. Am Ende bleibt nur der Tod, um Lösungen zu finden- wie trostlos und negativ! Vieles bleibt offen, aber regt mich nicht zum Nachdenken  an , sondern mehr zu leisem Kopfschütteln. Aufgrund der schönen Sprache, vergebe ich die 3 Sterne, ansonsten tendiert es für mich eher in Richtung 2.