Rezension

Wo ist Magda?

Das Labyrinth - Sigge Eklund

Das Labyrinth
von Sigge Eklund

Bewertet mit 2.5 Sternen

2,5 von 5 Punkten

Das Verschwinden der kleinen Magda gibt viele Rätsel auf. Niemand hat das Mädchen gesehen, bekannt ist lediglich, dass die Eltern wenig Zeit für sie hatten.

Und doch, es beginnt eine spannende Suche und die Frage, wo Magda geblieben ist und was mit ihr passierte...

 

 

Ich liebe nordische Krimis und Thriller.

Und es gab eine Zeit, da habe ich fast ausschließlich Bücher aus Skandinavien gelesen. Mit „Das Labyrinth“ von Sigge Eklund habe ich endlich wieder ein Buch Schweden in den Händen halten können und meine Neugierde war sehr, sehr groß.

Allein das Cover, dass durch seinen weißen Grund hervorsticht, gleichzeitig aber auch durch seine schwarzen und orangen Buchstaben und Verzierungen lockt, machte mich neugierig auf den Inhalt. Ich spürte sofort eine Bedrückung, die mich u.a. umgibt, wenn ein Kind in einer Geschichte verschwindet, gleichzeitig aber auch den Wissenshunger, dass ich erfahren darf, wie das Buch enden wird und ob es zu einem guten Ende kommt.

Sigge Eklund schreibt sein Buch sehr nüchtern. So war es der erste Roman, den ich von ihm lesen konnte und die Sprache fiel mir sofort auf.

Wir Leser erleben das Verschwinden von Magda aus verschiedenen Blickwinkeln und aus verschiedenen Zeiten. So begleiten wir Asa, Magdas Mutter, dürfen mit Tom, dem Kollegen ihres Vaters auf die Suche gehen, begleiten die Schulkrankenschwester Katja und ihren Vater Martin vor und nach ihrem Verschwinden.

Jeder von ihnen hat ein Motiv. Über viele Ecken sind sie sich (zum Teil unbewusst) bekannt und so beginnt eine spannende Jagd nach der Wahrheit.

Die Nüchternheit, die Sigge Eklund hier als Erzählstil wählte, habe ich ja bereits erwähnt und sie war es leider auch, die mir den Einstieg in das Buch recht schwer machte. Natürlich leiden die Eltern, natürlich sind sie verzweifelt, aber leider war mir das nicht genug. Ich hatte manchmal das Gefühl unbeteiligte Menschen zu begleiten, die ihr Kind nicht kennen.

Und so sollte es ja auch sein... Eltern, die wenig Zeit für ihr Kind und wenig Ahnung über das Leben ihres Kindes haben.

Trotzdem ist es mir bei „Das Labyrinth“ sehr schwer gefallen in der Geschichte zu bleiben. Sie konnte mich gerade in der ersten Hälfte des Buches nicht richtig packen. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab und dabei merkte ich, dass nicht viel fehlte, um dieses Buch zu einem (für mich) guten Krimi zu machen.

Allerdings steigerte sich der Spannungsbogen zum Ende hin doch deutlich. Vielleicht, weil man die Personen besser kennenlernen konnte, vielleicht aber auch, weil der Autor sich dem großen Geheimnis näherte. Schließlich ist dies die wichtigste Frage. Wo ist Magda?

Und gerade dieses Ende und das Zusammenlaufen der Handlungsstränge brachte gute Unterhaltung und versöhnte mich auch ein wenig.

Mein Fazit:

Die Suche nach einem verschwundenen Kind, aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Was mich hier nicht immer begeistern konnte, überzeugte mich zum Ende hin doch mehr als ich zwischenzeitlich dachte. Trotzdem musste ich Abstriche machen und ganz glücklich war ich mit diesem Buch leider nicht.