Rezension

Wo ist mein Jamie?

Outlander - Diana Gabaldon

Outlander
von Diana Gabaldon

Lange hat es gedauert, bis ich das Buch beendet habe. Um genau zu sein, fast auf den Tag genau, 4 Monate. Es wäre schneller gegangen, hätte ich nicht mittendrin was für die Schule lesen müssen und das Buch pausiert. So habe ich natürlich auch zig andere Bücher neben Outlander gelesen. Da die Tv-Serie grad erst in Amerika am Wochenende wiederkam, habe ich beschlossen, das Buch wieder als "Hauptbuch" zu lesen. Und siehe da, ganz langsam habe ich es beendet. Im allgemeinen habe ich das Buch recht langsam gelesen, weil der schottische Akzent war kein Zuckerschlecken. Man gewöhnt sich zwar schnell dran, aber er hat meinen Lesefluss doch tatsächlich wirklich verlangsamt. 
Aufgrund der TV-Serie wollte ich die Bücher unbedingt lesen und ich bin so froh, dass ich das Buch begonnen habe. Was mir am Anfang absolut, genauso wie bei der ersten Folge der Serie, nicht gefallen hat, ist, dass es wirklich ein schleppender Anfang ist und die Geschichte nur langsam vorankommt. Es hat sich so angefühlt, als wären diese ersten ca 100 Seiten gleich doppelt so lang. Sobald man sich aber an diese eher langsame Geschwindigkeit der Geschichte gewöhnt hat, dann war es absolut kein Problem mehr und wenn Claire 200 Jahre in die Vergangenheit transportiert wird, gibt es auch um einiges mehr Action in der Geschichte. 
Wegen diesem Buch will ich unbedingt mal nach Schottland. Ich konnte mir alles so gut vorstellen und hatte richtige Bilder vor meinen Augen, sodass ich Schottland einmal mit meinen eigenen Augen sehen will. Die ganze Geschichte über hatte ich das Gefühl, dass die Autorin Diana Gabaldon wirklich recherchiert hat, wie das Leben in Schottland ist und welche Riten sie hatten. Was diese Geschichte so besonders gemacht hat, waren die Charaktere. Claire ist eine wirklich starke Frau, die sich nicht alles gefallen lassen will, was man wirklich anhand ihrer Handlungen erkennt und daran, wie sie auf bestimmte Dinge regiert hat. Es wird sehr deutlich, dass sie aus einer anderen Zeit kommt und Frauen einen anderen Stellwert haben, als im Jahr 1743. Jamie ist wohl der beste Charakter. Ich liebe ihn einfach und war jedesmal am nachschauen, wann er wieder im Buch auftaucht, denn die Chemie zwischen ihm und Claire stimmt einfach, auch wenn beide unterschiedlicher nicht sein können. Es war ehrlich gesagt ein wenig seltsam ein Buch zu lesen, das zu dieser Zeit spielt, besonders wenn eine 'moderne' Frau die Protagonistin ist und diese das Leben zu der Zeit ebenfalls nur aus Büchern und Erzählungen kennt.
Wenn man dieses Buch liest, dann sollte man sich wirklich Zeit zum Lesen nehmen, und nicht nur zwischendurch mal so 30 Minuten lesen, denn klebt man förmlich an den Seiten. Das konnte ich in den Feiertagen wirklich selbst erleben, weil ich mich auf dieses Buch konzentriert habe. Wenn man aber Outlander beginnt, sollte man sich im klaren sein, in welcher Zeit das Buch spielt und das Dinge wieVergewaltigung und Gewalt, auch gegenüber Frauen, recht üblich waren und keine Seltenheit. Wer damit nicht klar kommt, der sollte die Finger von dem Buch lassen, denn es kommt ein paar mal vor.
Fazit:
"Outlander" ist ein toller Start. Ich kann es kaum erwarten die Bücher weiterzulesen und zu erfahren, wie es mit Jamie und Claire weitergeht. Ich kann dieses Buch einfach nur weiterempfehlen. 
Eine so authentische Darstellung ist mir lange nicht mehr zuvorgekommen und es war wirklich erfrischend eine Geschichte zu lesen, die in unserer Welt spielt und nicht wie in anderen Fantasy-Büchern in einer anderen Welt.