Rezension

Wo soll ich nur hin?

Die Frau zwischen den Welten
von Hera Lind

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

„Die junge Ella erfährt mit brutaler Härte, was es heißt, nach 1945 als Tochter einer Deutschen in der Tschechoslowakei aufzuwachsen. Revolutionsgarden erschlagen ihren Vater, die Mutter muss sich mit ihrem neugeborenen Sohn in einem tschechischen Dorf verstecken. Ella erträgt immer neue Schicksalsschläge: Klosterschule, Kommunismus, die Ehe mit einem Egozentriker, Psychiatrie – bis sie endlich in Prag der großen Liebe begegnet. Mit dem jüdischen Arzt Milan ist sie zum ersten Mal glücklich. Beide haben nur noch einen Wunsch: zusammen mit Ellas kleiner Tochter in den Westen fliehen. Doch der Geheimdienst ist ihnen dicht auf den Fersen …“

 

Mittlerweile ist es mein zweiter Roman von Hera Lind und ich bin wieder begeistert von ihrem Gespür für Geschichten, von ihrem Schreibstil und von ihrem Ausdruck. Auch hier lesen wir eine wahre Geschichte, die Lind nach der Vorlage eines Briefes umgesetzt hat. Wer sich genauer mit der Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigt, wird aber schnell feststellen, das diese Story hier, nur eine von vielen ist. Egal, denn Lind schafft es mit diesem Buch und auch mit ihren anderen, das eben diese Geschichten nicht in Vergessenheit geraten. So ein Unheil von damals sollte und darf sich niemals wiederholen...

Ein wenig aufgestoßen ist mir die ab und an auffallende moderne Wortwahl. Man kann es zweideutig sehen, schließlich hat Lind diesen Roman in der jetzigen Zeit geschrieben und nicht die eigentliche Autorin des Briefes selbst. Da dies aber nur ein kleiner Kritikpunkt ist, bleibt es dennoch bei 5 von 5 Sternen von mir für dieses Buch. Unbedingt lesen!