Rezension

Wo war die Spannung?

Deadline
von Renée Knight

Story

Eines Tages erhält Catherine ein Buch, was man ihr Anonym zugeschickt. Schnell merkt Catherine, dass sie die Hauptrolle in diesem Roman spielt. Jemand ist hinter ihr Geheimnis gekommen, welches sie seit vielen Jahren wie einen Schatz hütet. Und genau dieses Buch endet mit ihrem Tod, der sie qualvoll ereilen soll.
Catherine versinkt immer tiefer in eine Depression, was nicht nur Auswirkungen auf ihre Ehe hat.

Es ist einfach der Story zu folgen. Auch die Sprünge von der Gegenwart zur Vergangenheit und wieder zrück sind dank der Jahreszeiten am Beginn jedes Kapitels einfach zu bewältigen. Allerdings kommt bei mir nicht die versprochene Spannung auf. Mir fehlt einfach das gewisse Etwas, dass es zu einem "psychologischen Spannungsroman" macht. Oder ich verstehe darunter etwas falsches. 
Im Allgemeinen ist es zwar eine leicht verfolgbare Geschichte, die keine großen Umwege benutzt, aber die versprochene Spannung fehlt einfach.

Die Charaktere

Insgesamt gibt es sechs Charaktere, die alle einen wichtigen Teil zu Catherines Geheimnis beitragen oder in diesem eine wichtige Rolle spielen. Und jeder Charakter hat seine eigene Sicht in Deadline. So wird mal aus der Sicht des Ehemannes geschrieben, mal aus der Sicht des Autors, oder die Geschichte von Catherines Sohn wird einem näher gebracht.

Die verschiedenen Personen weisen auch verschiedene Charakterzüge auf. Dennoch schaffen sie es nicht auch nach dem Lesen in meinem Gedächtnis zu bleiben. Sie fließen einfach an mir vorbei. Auch Catherine, oder der Autor ihres Lebensbuchs schaffen das nicht.

Der Schreibstil:

Renée Knight weist einen einfachen und leichten Schreibstil auf. Dieser ist leicht verfolgbar, langweilt beim lesen aber nicht.
Während die Geschichte des Autors aus seiner eigenen Sicht geschrieben ist, schreibt Renée Knight bei Catherine und den anderen in der 3. Person. Anfangs wirkt es ein wenig verwirrend, aber man gewöhnt sich schnell daran. Auch wenn ich bis jetzt noch nicht den Sinn dahinter verstanden habe.

Mein Fazit:

Deadline ist ein schönes Buch, allerdings fehlte mir die versprochene Spannung und der psychologische Teil ganz besonders. Man fühlt zwar mit Catherine mit, aber so ganz springt der Funke nicht über. Dies liegt vielleicht daran, dass der Roman aus verschiedenen Sichten geschrieben ist, was meiner Meinung nach einfach zu viel war.
Man hatte keine Zeit sich in die Charaktere hinein zu finden.
Positiv fand ich aber, dass man Catherines Geheimnis nicht direkt am Anfang erfahren hat. Dieses wurde mit dem Lesen nach und nach ans Licht gebracht.