Rezension

Wohl bekomm’s

Hopfenkiller - Andreas Schröfl

Hopfenkiller
von Andreas Schröfl

Bewertet mit 4 Sternen

Als der Amerikaner Garreth Vane seine erste Craftbier-Brauerei in München eröffnet, schlägt das hohe Wellen in der Brauer-Szene. Die alteingesessenen Brauer fürchten um das Reinheitsgebot, die anderen Craftbier-Brauer fürchten die Konkurrenz. Und die Herzen der Frauen schlagen höher, denn Garreth Vane ist äußerst attraktiv, ähnelt er doch dem berühmten Geiger mit dem zerwuschelten Zopf. Als kurz darauf ein Brauereibesitzer tot in der Isar aufgefunden, ein weiterer erschlagen im Hof seiner Brauerei entdeckt wird und dann auch noch Phosphorsäure und Keime im Bier der Konkurrenz gefunden werden, wird klar, dass mit mehr als unlauteren Mitteln gekämpft wird. Da die Polizei rund um Kommissar Bichlmaier schnell an ihre Grenzen kommt, wird Alfred Sanktjohanser, genannt der Sanktus, zu Hilfe gerufen. Er als kleiner Brauer mit zahllosen Kontakten und viel Insiderwissen soll sozusagen privat ermitteln. Dabei bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch seine Familie in Gefahr.

Auch wenn die Sprache sehr gewöhnungsbedürftig und sicher nicht jedermanns Geschmack ist (z.B. ,,Jetzt Blitzeinschlag, weil was war er denn für ein riesen Depp?“), passt sie bestens zu den Figuren, München und der Brauer-Szene.

Die Krimihandlung ist spannend, verzwickt und überrascht am Ende doch noch durch die eine oder andere Wendung. Manche Figuren wirken etwas überzogen und klischeehaft, wie z.B. Drengler mit seinem Porsche Cayenne oder Kriminalassistent Demuth aus dem Fränkischen, der nun so gar nicht mit dem Sanktus kann. Andererseits kann man sich dabei herrlich amüsieren und in Schadenfreude schwelgen.

Diesen 4. Band um den Sanktus kann man gut ohne Vorkenntnisse lesen und verstehen. Allerdings wird man nach der Lektüre von ,,Hopfenkiller“ wahrscheinlich auch die Vorgängerbände lesen wollen.