Rezension

Wohlfühlgeschichte um Freundschaft, Abenteuer und Zuneigung

Arya & Finn - Lisa Rosenbecker

Arya & Finn
von Lisa Rosenbecker

Bewertet mit 3.5 Sternen

Arya und Finn - eine Wohlfühlgeschichte um Freundschaft, Abenteuer und Zuneigung

Achtung! Spoiler!

Inhalt:

Arya, die zuküntige Leibwächterin und beste Freundin der Prinzessin Elena des Königreiches Maljonar, besitzt die von ihr gehasste Gabe, den Menschen durch Berührung dessen Erinnerungen zu nehmen. Als Elena beschließt, sich das Königreich anzusehen, schließen sich die beiden jungen Mädchen drei männlichen Gefährten an, die sie auf die Reise nach Letilis begleiten sollen. Unterwegs erleben sie so manche Abenteuer miteinander, müssen sich ihrer Vergangenheit stellen, lernen sich kennen und sich zu schätzen. Die jungen Leute werden durch so manche Strapazen und auch gefährliche Kämpfe gute Freunde. Langsam und doch stetig entwickeln Arya und Finn Gefühle füreinander. Wie das Abenteuer wohl ausgeht?

Meinung:

Coverbild: Als ich das Coverbild zum ersten Mal gesehen habe, fand ich es hübsch und geheimnisvoll. Die Geschichte wird märchenhaft und so "düster verwunschen". Das hat sich im Laufe des Lesens an der einen oder anderen Stelle bewahrheitet.

Titel: Der Titel deutet (auch in Verbindung mit dem Cover) auf ein Zwei-Personen-Abenteuer hin. Dass es dann die meiste Zeit um eine ganze Gruppe von Gefährten ging, nicht nur um zwei, hat mich auch nicht sonderlich gestört; zumal sie mir sehr sympathisch waren und ich gerne ihre Szenen lese, auch wenn ich darauf weder durch den Titel, noch durch das Cover vorbereitet war.

Schreibstil: Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive geschrieben. Dabei wechseln sich Arya und Finn kapitelweise ab. Die Schreibweise ist einfach zu lesen, ohne zu viele und zu blumige Ausschmückungen. Somit kam ich recht schnell im Buch voran.

Es gibt leider keine großartigen Beschreibungen der Umgebung, was ich ein wenig schade finde. Es ist für den Leser ein wenig schwerer, das Geschriebene zu verbildlichen. Es ergibt sich dann ein eher vages Bild des Geschehens, was leider keinen großen Eindruck hinterlässt. Ich denke, ich würde mich in einigen Wochen nicht mehr an vieles vom Buch erinnern können.

Was mir positiv aufgefallen ist, sind die tollen Sprüche der Gefährten, von denen manche es wirklich wert sind, eingerahmt zu werden. Durch diese entsteht auch die enge Beziehung bzw. spürt der Leser den Zusammenhalt und die Freundschaft der Truppe umso mehr.

Zitat:

"Keinen Streit beim Frühstück. Das ist die wichtigste Mahlzeit am Tag und wer mir die vermiest, dem vermiese ich den Rest des Tages." (Kapitel 8)

Ein weiterer Pluspunkt ist der rote Faden in der Erzählweise der Autorin. Man kann den Gedankengang der Hauptfigur recht gut nachvollziehen.

Charaktere: Die Charaktere sind zum größten Teil stimmig, d.h. ihre beschriebene Charaktereigenschaft stimmt mit ihrer Handlungsweise überein. Beim der Figur "Elena" habe ich da leider ein bisschen Bauchweh. Sie erscheint mir manchmal nicht sehr königlich und verantwortungsvoll, wie beschrieben. Doch Arya, Finn, Bero und besonders Ilias machen diesen Schwachpunkt um ein Vielfaches wieder wett. Sie sind mir total ans Herz gewachsen, jeder mit seinen Eigenarten, die doch sehr sympathisch sind. Arya, die anfangs innerlich zerrissen ist, aber im Laufe der Geschichte aufblüht und ihre Gabe akzeptiert. Der sympathische Macho Finn, der anfangs Bedenken gegenüber den Mädchen hegte und nicht mit ihnen reisen wollte, lernt die Gesellschaft der Mädchen letztendlich zu schätzen. Und Ilias ist einfach goldig. Anders kann man ihn nicht bezeichnen.

Handlung: Die Handlung ist relativ einfach gehalten. Es gibt nur einen (mit dem Bösewicht vielleicht zwei) Handlungsstrang und der dreht sich um die Gefährten und ihre Abenteuerreise. Die Handlung ist halbwegs vorhersehbar und weckt keine zu große Spannung. Aber trotzdem mach es Spaß, die Geschichte zu verfolgen, da die Interaktion innerhalb der Gruppe sehr gut ausgeprägt und unterhaltsam ist. Da brauche ich persönlich auch keine großen Spannungsmomente. Die Geschichte ist eine leichte Kost zum Wohlfühlen.

Fazit: Für die Zielgruppe der Jugendliche (ca. 12-17 Jahre) ist das Buch ein Volltreffer mit einigen Schwachstellen, über die man aber leicht hinwegsehen kann aufgrund der Wohlfühlmomente, die die Geschichte uns bietet. Eine warme Geschichte um Freundschaft und Abenteuer, die sich (aus der Perspektive der Zielgruppe) 4 Sterne von 5 verdient hat. Aus meiner persönlichen Sicht (eineinhalb Dekaden älter als die Zielgruppe) ist die Lektüre zwar schön zu lesen, doch zu "leichte Kost" im Vergleich zu anderen Fantasy-Werken z.B. Game of Thrones, die ein bisschen schwerer im Magen liegen. Somit vergebe ich dem Buch 3.5 Sternen von 5.