Rezension

Wohlfühlkrimi mit Suchtpotential

Je dunkler das Grab - Mary Ann Fox

Je dunkler das Grab
von Mary Ann Fox

Bewertet mit 5 Sternen

>> Der hintere Teil des Gartens war nicht weniger bezaubernd als die offen zum Meer hin gelegenen Terrassen. An den aus grob gebrochenen Stein gebauten Mauern wuchsen wilder Wein, einige Rosen und viele exotische Rankpflanzen, die Mags nicht so einfach benennen konnte. >> 
Exakt 1 Jahr mussten wir auf den 2. Band der Krimi-Reihe rund um die sympathische Gärtnerin Mags warten. Viel zu lange - aber es hat sich gelohnt. "Je dunkler das Grab" ist genau das Richtige für einen kuscheligen, frostigen Wintertag!
Auch diesmal ist das Setting traumhaft. Mary Ann Fox entführt uns auf die kleine Insel St. Michaels Mount, wo schon ein alter Bekannter wartet. Sam Hawthorne, der Historiker arbeitet dort an einer Festschrift und hat Mags eingeladen um ihm beim Kapitel "Gärten der Insel" zu helfen. Doch als Sam sie durch die Umgebung führt, machen sie eine grausige Entdeckung. In der alten Kapelle liegt eine Leiche. Wer ist der Unbekannte und was hatte Timothy der Sohn ihres Auftraggebers kurz zuvor dort zu suchen? 
Ging es im ersten Band mehr darum Mags vorzustellen und in den herrlichen Gärten Cornwalls zu schwelgen, wird hier schon mehr Augenmerk auf den Krimi-Part gelegt und trotzdem kommt die herrliche Landschaft, das Gärtnern und auch Mags Geschichte nicht zu kurz.  
Der Roman lebt von seiner tollen Wohlfühlatmosphäre, mit unblutigem Krimiplot und den sympathischen, liebenswerten und authentischen Personen. Mary Ann Fox hat ein Händchen für Charaktere. Auch die Nebenprotagonisten sind wieder toll besetzt und haben einen Background. Ich frage mich grade, wie man das alles so ganz nebenbei auf 236 Seiten unterbringen konnte - denn auch der Krimipart ist entspannt spannend und kommt mit so einigen Twists um die Ecke. Das Schöne daran, nicht mit Gewalt gewollt, sondern passend und unerwartet. 
Was soll ich sagen, ich liebe diese Reihe, die lebendigen und bildhaft beschriebene Landschaft, die Charaktere und die Geschichten. Jeder Band ist in sich zwar abgeschlossen und man hat die nötigen Informationen, auch wenn man den ersten Teil nicht kennt, aber für den kompletten Genuss empfehle ich erst "Je tiefer man gräbt" zu lesen. Zumal man hier dann auch auf alte Bekannte trifft, wie Sam oder die Polizistin Mary oder die alte Dohle. 
Fazit: Ein Wohlfühlkrimi, wie er schöner nicht sein könnte. Für alle, die nicht immer Psychospielchen, Blut, Gewalt und Folter brauchen, sondern Spannung auch mal entspannt nehmen können. 
Ich freue mich schon auf den 3. Teil, der für Juli angekündigt ist.