Rezension

Wolfsblut (Übersetzung von M. Laue, 8. Auflage 1969 im Paul List Verlag, Leipzig)

Wolfsblut - Jack London

Wolfsblut
von Jack London

Bewertet mit 5 Sternen

In Jack London´s Roman begleiten wir Wolfsblut, der halb Wolf und halb Hund ist, durch sein Leben. Am Anfang der Geschichte lernen wir seine Eltern kennen und erleben dann seine ersten Erkundungen in der Höhle. Wie Wolfsblut seine Welt erforscht und vor allen Dingen, wie er die Welt sieht. Eine Sichtweise, die vor allen Dingen bei seinem ersten Aufenthalt außerhalb der Höhle teilweise sehr amüsant ist. Nach einiger Zeit wird seine Mutter wieder von den Indianern festgehalten, wo sie aufgewachsen ist. Und so kommt auch Wolfsblut dazu bei den Indianern zu leben. Sein wölfisches Blut lässt ihn immer ein Außenseiter sein, der nicht wirklich als Hund angesehen wird. Er muss viel Härte in seinem Leben erfahren und bekommt kaum Liebe geschenkt. Auch wenn sein Indianer, der „Graue Biber“ doch ein guter Herr ist, schenkt er ihm doch keine Liebe in Form von Liebkosungen. Später kommt Wolfsblut durch tricks zu seinem ersten weißen Herrn und wird fortan zu unerschöpflicher Bosheit getrieben. Schon vorher war er vor allem für Hunde immer eine Gefahr, aber dieser Herr hat ihn nur zu dem einen Zwecke. Gerettet wird er von seinem letzten weißen Herrn, der mit viel Geduld und Tierliebe in Wolfsblut doch so etwas wie Liebe weckt. Die Güte seines neuen Herrn entlohnt er mit Treue und Tapferkeit.

Die Geschichte von Wolfsblut erzählt Jack London sehr einfühlsam und Wortgewand. Natürlich ist die Sprache von vor über 100 Jahren erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber dann ist sie wundervoll. London schafft es Bilder aus seinen Wörtern entstehen zu lassen, die wunderschönen Landschaften mit zu erleben und mit Wolfsblut mit zu fühlen.

Er gewährt uns einen tiefen Einblick in die Tierseele. Meiner Meinung nach ein Buch, das zeitlos ist und für Jugendliche und Erwachsene geeignet. Ein Buch dass uns mit nimmt auf die Reise durch Wolfsblut´s Leben, mit all seine Erfahrungen ob gute oder schlechte.

Diese Rezension bezieht sich auf eine Übersetzung von M. Laue, in der 8. Auflage erschienen im Jahr 1969 im Paul List Verlag, Leipzig.