Rezension

Wolkodav, der Beschützer

Wolkodav I – Das Schwert des Grauen Hundes (Slawische Fantasy) - Maria Semenova

Wolkodav I – Das Schwert des Grauen Hundes (Slawische Fantasy)
von Maria Semenova

Wolkodav - Das Schwert des Grauen ist der erste Teil der Übersetzung des russischen Originalwerkes von Maria Semenova. Wolkodav, der Held der Geschichte, hat jahrelang als Sklave in den Bergen arbeiten müssen und hat nach seiner wiedererlangten Freiheit nur den Wunsch Rache an denen zu nehmen, die sein Dorf überfallen und all dessen Bewohner ermordet hatten. Dabei ist es ihm gleichgültig, ob seine Rache ihm Leben kosten wird oder nicht. Wie das Schicksal es so will, überlebt Wolkodav und muss lernen sich unter Fremden zurecht zufinden.

Ich fand den Schreib- und Erzählstil sehr gewöhnungsbedürftig und fand mich nur schwer zurecht. Im Vorwort wurde schon darauf verwiesen, erst das Glossar zu lesen. Diesen Hinweis fand ich sehr hilfreich, da dort viele Dinge erklärt wurden, die im Text vorausgesetzt wurden. Aber trotz dessen wirkte die Geschichte sehr fremd auf mich und ich konnte mich nicht völlig drauf einlassen. Am liebsten hätte ich ständig im Internet nach Hintergrundwissen über slawische Mythologie gesucht, um Dinge besser zu verstehen.

Die Geschichte wird von einem allwissenden Erzähler erzählt, der sich zwar meist auf Wolkodavs Gedanken beschränkt, aber auch Dinge erzählt, die Wolkodav nicht wissen kann, aber für den Leser interessant sein könnten. Wolkodav selbst hat mich etwas verwirrt. Er ist als Kind in die Eisberge gekommen und wie die Rückblenden zeigen, scheint er da viel von den anderen Sklaven getrennt worden zu sein. Als Erwachsener weiß er jedoch sehr viel über die alten Verhaltenregeln von allen möglichen Stämmen und spricht auch deren Sprachen. Das fand ich etwas widersprüchlich. Die Tatsache, dass er sich schwer unter Menschen zurecht findet und es nicht versteht, wenn Leute von den alten Verhaltensregeln abweichen, war für mich glaubwürdiger. Trotz dessen, dass ich als Leser eigentlich die ganze Zeit in seinem Kopf war, fand ich es schwer ihn zu verstehen.

Der Spannungsbogen stieg für meinen Geschmack selten stark an. Es war nicht langweilig, aber irgendwie hatte ich mir mehr Action gewünscht. Da diese Übersetzung ein Buch teilt, kann es vielleicht auch sein, dass hier alles vor einen größeren Konflikt vorbereitet wird, und die wichtigsten Personen erst in Wolkodav Leben eingeführt werden müssen. Zumindest gibt es am Ende einen Hinweis auf ein großes Problem, was auf Wolkodav zukommen kann/wird.

 

Fazit

Da ich mich in slawischer Mythologie nicht auskenne und das Buch meiner Meinung nach Wissen voraussetzt, fand ich mich in Wolkodavs Welt schwer zurecht. Die Geschichte konnte mich auch nicht richtig gefangen nehmen, da ich keinen Zugang zu Wolkodav oder einem der anderen Personen fand und der Spannungsbogen niedrig bis mittel blieb.