Rezension

Wonder Woman als Teenager

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen - Leigh Bardugo

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen
von Leigh Bardugo

Als einzige Amazone, die "geboren" und nicht als Kriegerin auserwählt wurde, fühlt sich die junge Diana manchmal fehl am Platz auf ihrer Heimatinsel Themyscira.
Eines Tages sieht Diana wie ein Schiff in der Nähe der magischen Insel versinkt. Sie kann nur noch ein Mädchen aus dem Wrack retten. Allerdings handelt es sich bei der geretteten Alia, um eine Kriegsbringerin, eine Nachfahrin von Helena von Troja, welche Krieg und Unheil über die Welt bringt. Diana muss sich entscheiden: Entweder muss Alia getötet werden oder sie muss nach Griechenland gebracht werden, um dort den Fluch zu verlieren.
Ich glaube, ich war mir selten so unsicher, ob ich ein Buch lesen sollte: Leigh Bardugo ist mit ihren Grishaverse-Reihen eine meiner Lieblingsautorinnen. Ich liebe ihre Charaktere und die fantastische Grisha-Welt. Mit dem DC-Universe komme ich leider nicht wirklich klar. Mir hat kein einziger DC-Film gefallen und auch den Film über "Wonder Woman" habe ich nach der Hälfte abgebrochen.
Wie ihr sehen könnt, war ich von vornherein zwiegespalten - und leider zog sich das das gesamte Buch lang.

Nein, ich finde "Wonder Woman" nicht schlecht! Aber ich denke einfach, dass es nicht meins ist. Ich bin einfach kein Fan von Wonder Woman, Batman oder Superman. Zwar habe ich gehofft, dass ich die Reihe auch ohne DC-Vorliebe genießen kann, aber leider war das nicht der Fall. Es wurde sehr viel angeschnitten, das man wohl nur als Comicleser kennt. Zudem war das, was ich als interessantesten fand nur (die Amazonen!) ziemlich kurz und wirkte gehetzt. Alles kommt Schlag auf Schlag. Da hätte eine Reihe viel besser gepasst, als ein Einzelband ...

ABER - und das ist ein großes Aber! - ich denke, dass das Buch wunderbare Frauencharakter beinhaltet. Diana und die anderen Amazonen, Alia und ihre Freundin - endlich mal Frauen, die auch ohne einen Mann ihr Ding durchziehen. Trotzdem gibt es ein paar zarte Romanzen. Die hätten meiner Meinung nach nicht wirklich sein müssen, aber schlecht waren sie auch nicht.
Allerdings sind die Charaktere auch ziemlich ... jugendlich. Naiv und impulsiv. Meist wird gehandelt und danach nachgedacht, was Diana und Alia in zahlreiche Schwierigkeiten bringt.
Das Cover passt natürlich wundervoll zum Buch.

Ich denke, dass das Buch perfekt für Wonder-Woman-Fans ist; für Leute wie mich, die mit den DC-Superhelden oder Superhelden außerhalb von Filmen nichts anfangen können, wohl nur wenig geeignet.

Zwar hat mir das Buch nicht so gefallen, aber da ich sehr viele sehr positive Meinungen gelesen habe und ich das Buch weder abgebrochen noch lange für den Roman gebraucht habe, kann ich 3,5 Sterne vergeben.