Rezension

Workaholics und die Liebe

Forever and a Day - Jill Shalvis

Forever and a Day
von Jill Shalvis

Wieder ein gelungener Frauenroman aus der Feder von Jill Shalvis. Unterhaltsam und mit viel Herz. 3 1/2 Sterne.

Inhalt

Grace ist eigentlich nur zufällig hier in dem kleinen Küstenstädtchen Lucky Harbor gelandet, nachdem ein Jobinterview im nahe gelegenen Seattle in die Hose gegangen ist. Das erste Mal seit langem kommt die ehrgeizige Grace, Bankerin, zum Verschnaufen und findet in Mallory und Amy Freunde.

Nur einen Job, den findet sie leider nicht. Doch sie würde den Teufel tun, ihren megaerfolgreichen Eltern das zu sagen. Darum nimmt sie alle Jobs an, die sie kriegen kann. Und so kommt es, dass sie auf einmal Hundesitterin für Josh, den gutaussehenden Single-Arzt, wird. Josh, ein Workaholic wie er im Buche steht, arbeitet nicht nur im Krankenhaus und seiner eigenen Praxis, nein, er engagiert sich auch noch ehrenamtlich und kümmert sich um seine im Rollstuhl sitzende Schwester sowie seinen kleinen fünfjährigen Sohn Toby. Da bleibt keine Zeit für ein Liebesleben...

Meine ausführlichere Meinung

Es handelt sich um Band 6 in der Lucky-Harbor-Reihe, er kann aber problemlos ohne Vorkenntnisse der vorherigen Bücher gelesen werden.

Ja, das Buch bietet im Großen und Ganzen wieder gewohnt gute Unterhaltung. Ein bisschen Abzug gibt es für mich für die Charakterisierung des berufstätigen Josh und der berufstätigen Grace. Workaholics in allen Ehren, aber hier wurde mir doch ein wenig zu dick aufgetragen. In der Art und Weise, wie Josh arbeitet, hätte er spätestens nach einem Monat ein Mega-Burn-Out. Komisch auch, dass er als vielbeschäftigter Arzt trotzdem immer in den passenden Momenten das Krankenhaus so mir nichts, dir nichts verlassen kann und Grace zur Hilfe eilen.

Auch die Auflösung von Grace war mir dann zu glatt und verklärt, was ihre Arbeitssituation angeht. Zudem hatte ich ein wenig Schwierigkeiten mit Joshs Schwester Anna, da die ebenfalls recht schnell - nach nur ein, zwei Gesprächen mit Grace - ihre ganze Lebenseinstellung ändert.

Aber ansonsten war ich begeistert. Toll fand ich, wie Grace die Zähne zusammen gebissen hat und völlig offen zugegeben hat, dass sie keine Ahnung hat, was sie eigentlich mit dem Hund anfangen soll. Ganz knuffig fand ich auch Joshs kleinen Sohn Toby, der Star Wars liebt und eine extreme Hundesprechphase hat.

Die Entwicklung der Romanze zwischen Grace und Josh war mir dann auch wieder zu schnell. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin immer mehr auf die Tube drückt. Ich meine, ein gemeinsame Zukunftsplanung nach knapp zwei Wochen ist ja schon fast hollywoodverdächtig. Außerdem war der Epilog für mich zu kitschig.

Fazit

Über ein paar kleinere Schwächen kann ich gerne hinweg sehen, denn ich wurde gut unterhalten und es gab eine nette Liebesgeschichte mit Happy End.