Rezension

"Worte sind Kinder der Ewigkeit"

Die Stille meiner Worte - Ava Reed

Die Stille meiner Worte
von Ava Reed

Seit Hannahs Zwillingsschwester gestorben ist, kann die 17Jährige nicht mehr sprechen. Ihre Eltern sind zu sehr in ihrer eigenen Trauer gefangen und wollen sie deshalb auf ein Internat schicken. Im dazugehörigen Sommercamp lernt Hannah unter anderem Levi kennnen...

 

Ava Reeds Schreibstil hat mir grundsätzlich gut gefallen. Sie schafft es, den Leser an die beschriebenen Orte zu versetzen, um das Camp zusammen mit Hannah kennenzulernen. Gestört haben mich allerdings vor allem auf den ersten 60 Seiten die zahllosen Plattitüden - ein Kalenderspruch zum Thema Trauer reiht sich an den nächsten. Zusätzlich wird auch noch jedem Kapitel ein solcher Spruch vorangestellt, so dass diese in der Masse einfach zu viel des Guten waren.

 

Auch konnte ich leider nicht mit Hannah mitfühlen. Wie ihre Schwester nun tatsächlich gestorben ist, wird erst am Ende des Buches enthüllt, so dass man zwar ihre Gefühle geschildert bekommt, aber den Grund dafür nicht richtig nachvollziehen kann. Die Nebenfiguren bleiben relativ blass, da sich die Geschichte auf Hannah konzentriert. Das Buch ist sehr leise erzählt und kommt ohne viel Handlung aus. Die Dinge, die passieren, waren jedoch wie das Ende allesamt vorhersehbar.

 

Auch wenn damit mein persönlicher Lesegeschmack nicht getroffen wurde und ich mich teilweise gelangweilt habe, wird das Buch sicher seine Leserinnen finden. Das Camp und seine Bewohner haben mir gut gefallen und man kann sich alles bildlich vorstellen. Auch regt "Die Stille meiner Worte" zum Nachdenken darüber an, wie schnell man eine geliebte Person verlieren kann und wie wertvoll Freunde sind.