Wortgewaltig
„Als wir Schwäne waren“ von Behzad Karim Khani. Ist ein außergewöhnliches Buch. „Wortgewaltig“ ist nur eine wage Beschreibung dessen, wie Khani mit der deutschen Sprache jongliert.
Schon das Vorwort berührt, muss immer wieder gelesen werden.
Reza kommt im Alter von zehn Jahren mit seiner Familie aus dem Iran nach Bochum. Die Eltern, gebildet versuchen sich anzupassen, Schwierigkeiten zu überwinden. Reza treibt sich mit Kindern verschiedener Herkunft im Viertel herum, kommt als einziger aufs Gymnasium, wird dennoch herabgezogen in den Strudel aus Gewalt und Drogen.
Seine Zerrissenheit, sein Versuch anzukommen, die Pubertät, Kontakte zu den Großeltern im Iran – man kann sie nachempfinden diese Schwierigkeiten in einem völlig anderen Kulturkreis seinen Platz zu finden.
Indes seine Abrechnung mit Deutschland, den Deutschen und Bochum hinterlässt ein Geschmäckle. Es stimmt traurig, denn immerhin ist der Familie Schutz geboten worden vor der Gewalt im Iran.
Letztlich hat mich dieser Roman sehr bewegt in seiner Einzigartigkeit und ist in meinen Augen jeden einzelnen der fünf Sterne wert.