Rezension

Würdest du ihm verzeihen?

Wir zwei ein Leben lang - Fionnuala Kearney

Wir zwei ein Leben lang
von Fionnuala Kearney

Eine Geschichte geprägt von Liebe, Vertrauen und Hoffnung, aber auch der Erbarmungslosigkeit des Schicksals...

Dieser einbändige Roman beleuchtet nicht nur einen Moment in der Beziehung zweier Menschen, er beschreibt die Höhen und Tiefen in einer Ehe, die Bedeutung von Vertrauen und Vergebung, aber auch die Hilflosigkeit des Einzelnen im Rad des Schicksals...
Erin und Dom lernen sich kennen, heiraten und haben schon bald Kinder, die sie über alles lieben. Doch hält die anfängliche Verliebtheit wirklich ewig? Kann Liebe alles überstehen? Ohne zu zögern hätte Dom mit "Ja" geantwortet, bis zu dem einen Tag, der alles veränderte...

Während des gesamten Buches wechselt die Perspektive nicht nur zwischen den Protagonisten Dom und Erin, sondern auch zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Dadurch ist es der Autorin möglich eine gewisse Spannung aufzubauen, da der Leser natürlich erfahren möchte, wie es zu alledem gekommen ist. Des Weiteren ist es so möglich eine lange vergangene Zeitspanne durch einzele Ausschnitte darzustellen. Es werden vor allem relevante Momente zu Beginn prägnant umrissen, während es zum Ende hin immer ausführlicher wird.

Der Schreibstil insgesamt ist von einer sehr emotionalen Wortwahl gekennzeichnet, die manchmal einen starken Gegensatz zu den dunklen Momenten darstellt. Vor allem "Das Buch der Liebe", welches Erin und Dom zur Kommunikation nutzen, ist von solcher Sprache gekennzeichnet.

Dieses Buch ist meiner Ansicht nach auch das Außergewöhnliche an dieser Geschichte. Wir wissen alle, wie schwer es sein kann, jemandem die Wahrheit ins Gesicht zu sagen, weswegen ein solches Buch für beide ein Ort der Ehrlichkeit, der Befreiung von Ängsten und Sorgen ist. Vielleicht hilft es nicht in jedem Fall, in jeder Beziehung; doch egal wie kitschig es klingen mag, während des Lesens der Geschichte lernt man die Vorteile einer solchen schonungslosen Ehrlichkeit zu schätzen.

Dennoch bewerte ich dieses Buch nur mit 4 von 5 Sternen, da vor allem das Ende mich nicht fesseln konnte. Auch wirkten die negativen Aspekte oft bedeutender als alle positiven Erlebnisse. Letztendlich raubte meiner Meinung nach das surreale Ende der Geschichte einen Teil seiner Authentizität.