Rezension

Würdige Fortsetzung!

Sonnengelber Frühling - Carina Bartsch

Sonnengelber Frühling
von Carina Bartsch

Spoilerwarnung für diejenigen, die Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter noch nicht gelesen haben!!!

Lieblingsbücher, die ich immer wieder lesen könnte – davon habe ich viele. Aber nur sehr wenige habe ich so oft gelesen wie Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter. Nach all den Jahren hatte ich mich daran gewöhnt, dass es wohl für immer nur zwei Bände bleiben werden und irgendwie war es in meinem Kopf eine Dilogie. Ich habe mich zwar gefreut als ich gehört habe, dass es nun noch einen dritten Band geben würde, aber ich war mir nicht sicher, ob dann nicht meine Erinnerungen und Emotionen, die ich mit den ersten beiden Büchern verbinde, beschädigt werden, wenn ich nun noch einen dritten Band lesen werde. Zum Glück waren jedoch alle meine Sorgen vollkommen unbegründet!

Meine Begeisterung beginnt schon beim Cover, dem Buchrücken und generell der gesamten Buchgestaltung. In der Vergangenheit hatte ich so oft erlebt, dass geliebte Reihen plötzlich ein neues Design bekamen und schließlich nicht mehr zusammenpassten und das Gesamtbild in meinem Regal einfach nicht mehr so schön war. Nach immerhin sieben Jahren war die Gefahr auch hier groß, dass der dritte Band anders aussehen wird. Doch ich kann Rowohlt nur danken, weil der dritte Band rein äußerlich perfekt zu den anderen beiden passt und es kaum auffällt, dass er erst viele Jahre später erschienen ist! Ich liebe das strahlende sonnengelb und finde die Kombination aus kirschrot, türkisgrün und sonnengelb toll!

Auch inhaltlich konnte mich der Frühling überzeugen. Ich hatte den Rat der Autorin befolgt und ein letztes Mal die alte Dilogie gelesen, um dann direkt mit Band drei weiterzumachen und das war auch gut so, denn die Geschichte steigt direkt am nächsten Tag nach Türkisgrüner Winter ein. Carina Bartsch hat es geschafft nahtlos den Übergang zu meistern und dabei die Emotionen der ersten Bände in den dritten mitzunehmen. Emely und Elyas sind immer noch wie zuvor. Sie sarkastisch, verschlossen und teilweise schüchtern. Er sensibel, manchmal etwas vorlaut und zuvorkommend. Das Geplänkel der beiden ist auch wieder das gleiche und es ist ein bisschen wie nach Hause kommen, als ich die Geschichte gelesen habe.

Ich liebe außerdem die Kombination der beiden Protagonisten und dass die Geschichte nun nicht mehr ausschließlich auf Elyas und Emely konzentriert ist, sondern auch der Freundeskreis eine etwas größere Rolle spielt. Es ist schön mehr über Sebastian, Andy, Sophie, Jessica und die anderen zu erfahren. Am meisten habe ich mich übrigens gefreut, dass endlich einige meiner langgestellten Fragen beantwortet wurden und teilweise auch Dinge geklärt wurden, die ich wirklich niemals für möglich gehalten hätte. Es gab also durchaus auch noch die eine oder andere Überraschung, die die Geschichte nicht nur witzig und emotional, sondern auch noch spannend gemacht hat.

Eins steht fest: Wenn ich Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter beim nächsten Mal rereade, dann werde ich auch Sonnengelber Frühling noch einmal lesen. Denn der dritte Band gehört für mich nun einfach dazu, so einfach ist aus der Dilogie eine Trilogie geworden. Ich würde mich absolut freuen, wenn es der Autorin gelingen würde noch einen „Herbst“ zu schreiben und mir vielleicht noch eine abschließende Lesefreude zu bereiten, denn auch nun habe ich schon wieder einige Fragen, die ich gerne geklärt wüsste! Ich wäre auch bereit wieder sieben Jahre zu warten, wenn der vierte Band dann ebenso gut werden würde...