Rezension

Würdiger Abschluss

Die Geschichte des verlorenen Kindes - Elena Ferrante

Die Geschichte des verlorenen Kindes
von Elena Ferrante

Bewertet mit 4 Sternen

Das Ende einer Saga - obwohl Elena Ferrante diesen Begriff selbst nicht für ihre Romanreihe verwenden möchte, finde ich ihn durchaus angemessen. Die Verstrickung so vieler Haupt- und Nebencharaktere über vier dicke Bände ist ein kleines Meisterwerk!
So war der vierte Band "Die Geschichte des verlorenen Kindes" sicherlich der Brutalste der vier Romane, aber auch ein würdiger Abschluss. Wie immer habe ich kleine Kritikpunkte, denn gerade gegen Ende wechselten sich Spannung und teilweise doch recht ausführliche und etwas deplatziert erscheinende Schilderungen der neapolitanischen Geschichte ab. Elena Ferrantes Stil ist sehr detailliert und dadurch durchaus teilweise etwas anstrengend, die spannende Erzählung hält mich aber stets bei der Stange.
Ich finde es sehr schade, dass wir uns jetzt von Elena und Lina verabschieden müssen. In der Mitte des Buches gibt es einen Zeitsprung, bei dem ich erst Angst hatte, dass uns Vieles verloren geht - letztendlich wird aber doch alles ausreichend aufgearbeitet.
Für mich ein würdiger Abschluss der Reihe - ich bin gespannt, wann mich das nächste Mal eine mehrbändige Geschichte so fesseln kann!