Rezension

Würdiger Abschluss der Grisha-Trilogie

Lodernde Schwingen - Leigh Bardugo

Lodernde Schwingen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 5 Sternen

Alina Starkov, Mal und die Grishas befinden sich unterhalb der Weißen Kathedrale, in einem gigantischen Höhlensystem. Anstatt Pläne gegen den Dunklen zu schmieden, muss Alina sich von dem letzten Kampf in der Kapelle erholen. Bei diesem hätte sie sich fast selbst geopfert, um den Dunklen zu besiegen. Mit dem Verlust ihrer Macht muss Alina erst einmal klarkommen, was gar nicht so einfach ist. Jedoch wird sie von ihren Freunden und einigen Grishas unterstützt. In der Höhle steht sie in Obhut des Asketen, der ihre momentane Schwäche ausnutzt, um durch ihre Präsenz treue Anhänger und Gläubige für ihren nächsten Kampf zu finden. Alina ist damit überhaupt nicht zufrieden, schließlich möchte sie nicht noch mehr Tote auf ihre Kappe nehmen. Als es Alina dort nicht mehr aushält und ihr alles zu viel wird, begibt sie sich mit ihren Freunden und den Grisha auf die Flucht und erfährt, was der Dunkle mit Ravka in ihrer Abwesenheit getan hat. Daher bleibt Alina Starkov nichts weiter übrig, als den dritten Kräftemehrer zu finden und sich mit dessen Macht dem Dunkeln im großen Endkampf zu stellen. 

Da ich jeden Teil der Grisha-Triologie gelesen habe, kann ich nur sagen, dass „Lodernde Schwingen“ definitiv der Spannendste war. Mit diesem Band hat sich die Autorin selbst übertroffen, denn in dieser Geschichte überhäuften sich die spannenden Ereignisse geradeso. Ein Spannungsaufbau von der ersten Seite bis zum großen Finale war deutlich zu erkennen. Zudem konnte der Leser dem atemberaubenden Ende entgegenfiebern. Was mir an diesem Buch ebenfalls sehr gefallen hat, ist die Charakterentwicklung einzelner Figuren wie beispielsweise die von Alina und Zoya. Hierbei wurden aus ehemaligen Feindschaften neue Freundschaften und Bündnisse geschlossen, was deutlich zeigte, inwieweit ein gemeinsames Ziel mehrere Menschen zusammenschweißen kann. Auch einige kleine Romanzen kamen in der Geschichte zustande, die zwar eher im Hintergrund verliefen, jedoch eine angenehme Abwechslung boten.

Weiterhin hat mir auch der Epilog durch den Perspektivenwechsel sehr gefallen. Hierbei wird nicht mehr von Alina, der Sonnenkriegerin oder Mal, dem Fährtensucher gesprochen. Diese Figuren werden das Mädchen und der Junge benannt, die als gewöhnliche Menschen und nicht als Helden oder mächtige Wesen weiterleben. Auch wenn sie in dieser Geschichte sehr viel geleistet haben, zeigen sie uns damit, dass sie normale Menschen wie du und ich sind, die Stärken und Schwächen haben. Ein wichtiger Aspekt in der Charakterentwicklung der beiden Figuren, die Leigh Bardugo sehr gut dargestellt hat. 

Leigh Bardugo liefert mit „Lodernde Schwingen“ eine fantastische, spannende und sehr emotionale Geschichte, die man nicht aus den Händen legen kann. Ihr gelingt es das Grishaverse und ihre Charaktere bildhaft und malerisch zu beschreiben, sodass sich der Leser in dieser magischen Welt verliert. Mit ihrer spannungsaufbauenden Erzählweise führt sie den Leser an das bevorstehende bombastische und spektakuläre Ende der Geschichte heran. Einem Ende, mit dem niemand gerechnet hätte und von dem jeder überwältigt sein wird! Fantastischer Abschluss der Grisha-Trilogie, den ich jedem Leser nur empfehlen kann.