Rezension

Wunderbar

Die Erfindung der Flügel - Sue Monk Kidd

Die Erfindung der Flügel
von Sue Monk Kidd

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zwei gleichaltrige Mädcen, wie sie unterschiedlicher nicht aufwachsen konnten: da ist Sarah, die Tochter eines reichen Gutsbesitzers und Richters in Charleston in den Südstaaten der USA und dann Hetty Handful, die Sklavin, die Sarah an ihre 11. Geburtstag von ihren Eltern "geschenkt" bekommt. Trotz ihrer unterschiedlichen Hintergründe freunden sich die Mädchen an, denn beide sind von einem starken Drang nach Freiheit beseelt. Handful möchte natürlich für sich und ihre Mutter die Freiheit erringen, was in den Südstaaten im 19. Jahrhundert fast unmöglich ist, und Sarah sehnt sich danach einen Beruf zu erlernen und nicht verheiratet und in das Korsett eienr gesitteten Frau gepresst zu werden. Heimlich lehrt sie Handful das Lesen und Schreiben, was damals strikt verboten ist, und liest auch die Literatur, die in der Bibliothek ihres Vaters zu finden ist. Erst als ihr Vater wegen einer Krankheit in den Norden reisen muss und sie ihn begleitet, erahnt sie, was für eine Frau alles möglich ist. Währenddessen ist Handful grausamen Strafen ausgesetzt.

Das Buch ist ein sehr eindrucksvolles Portrait der Zeit ohne den Kisch von vielen Südstaatenromanen. Realistisch und oft grausam schildert Sue Monk Kidd das leben der Sklaven und ihr Ausgeliefertsein an die Willkür der weißen Herren. Aber auch die Zwänge, denen eine Frau dieser Zeit unterliegt, werden eindringlich dargestellt.

Ein sehr gut lesbares und zum Nachdenken anregendes Buch einer faszinierenden Autorin. Vielen ist sie sicher durch "Die Bienenhüterin" bekannt.