Rezension

wunderbar

Der scharlachrote Pfad - Kerstin Groeper

Der scharlachrote Pfad
von Kerstin Groeper

Ein historischer Roman weit ab vom Üblichen...

Verlagsinfo, Klappentext

“Der Winter des Jahres 1870/71 ist hart und die Lebensmittel sind knapp. Wah-bo-sehns, eine junge Frau vom Stamme der Crow, trauert um ihren Ehemann, als ihr Dorf von einer Gruppe Lakota (Sioux) angegriffen wird. Sie fällt mit ihrem Kind in die Hände der Feinde und sieht voller Angst einer ungewissen Zukunft entgegen. Doch Tschetan-withko, genauso einsam wie sie, nimmt sie zur Ehefrau und adoptiert das kleine Mädchen.

Dieses Buch erzählt das Schicksal einer Gruppe Lakota in der letzten Phase des Freiheitskrieges ihres Volkes. Es erzählt von ihrem täglichen Leben, ihrer Liebe und ihrem Hass, ihrer Ohnmacht und ihrem Kampf. Nach der Schlacht am Little-Bighorn-Fluss werden die Indianer gnadenlos gejagt und auch die Gruppe von Tschetan-withko und Wah-bo-sehns zieht sich unter unmenschlichen Entbehrungen und schweren Verlusten mitten im Winter nach Kanada zurück. Besonders die Frauen werden mit ihren Kindern zu Opfern eines Vernichtungsfeldzuges der weißen Soldaten. Historischer Roman.”

ISBN: 9783941485235

Traumfänger Verlag

 

Mein Eindruck

Hier darf ich euch einen wunderbaren historischen Roman vorstellen der ganz sicher Abseits des gewohnten liegt. Ich denke wer gerne und viel Historisch liest sollte sich diesem Thema und diesem Buch auf alle Fälle nähern.

Wir begleiten in diesem sehr gut recherchierten Roman einen kleinen Stamm der Lakota über einige Jahre. Ich persönlich kannte eigentlich auch eher die üblichen Klischees die uns meist in den Sinn kommen wenn wir über Indianer  sprechen. Daher ist dieser Roman auch für mich en ganz besonderes Highlight für dieses Lesejahr geworden.

Kerstin Groepper schreibt so flüssig und locker und doch so eindringlich, dass man das Buch eigentlich keinen Moment aus den Händen legen möchte. Man will einfach immer weiter lesen. Mir sind  Wah-bo-sehns und Tschetan-withko wirklich ans Herz gewachsen. Man spürt förmlich Tschetan-withkos Liebe und erlebt ganz nah wie sich aus  der jungen ängstlichen Frau ein neues Mitglied des Stammes entwickelt. Stück für Stück oder vielleicht besser Seite für Seite lernen wir den Stamm und das tägliche Leben der Gruppe besser kennen. Gefühlvoll beschreibt die Autorin das Leben und wirken der Frauen.

Jeder einzelne Charakter wurde so innig und liebevoll ausgearbeitet, das man als Leser wirklich das Gefühl hat im Zelt nebenan zu wohnen und jeden einzelnen persönlich zu kennen. So viel Tiefgang findet man selten bei den Protagonisten.

Dieses Buch bietet wirklich alles was ein gutes historisches Buch braucht. Wir habenHauptfiguren die uns sehr ans Herz wachsen, es gibt Kämpfe, es fließt Blut, aber wir finden auch ganz viel Gefühl und Liebe.

Die  Geschichte ist in den Jahren 1870 /71 angesiedelt. Eine Zeit in der es viele Veränderungen  für die   Urvölker Amerikas gab.

Der Untertitel “Eine Siux-Saga”  wurde in meinen Augen gut gewählt. Eine Saga ist genau die richtige Beschreibung für das was uns hier erwartet.

Ich finde man spürt die Liebe der Autorin für diese Nationen und das Land in jedem Satz. Hier schreibt jemand der sich mit dem Thema ausführlich beschäftigt hat und sich wirklich auskennt. Man kann wirklich viel lernen aber keine Angst, man  wird nebenbei ganz sicher wunderbar unterhalten.    [:-)]

Mit seinen 805 Seiten hat Kerstin Groepper hier ein ganz besonderes Leseerlebnis geschaffen. Keine einzige Seite ist zuviel und ich glaube auch im Namen vieler anderer begeisterter Leser sagen zu dürfen das wir gerne noch die eine oder andere Seite mehr gehabt hätten  [;-)]

5 Sterne und mehr