Rezension

Wunderbar

Castello und das Spiel des Lichts - Birgit Puck

Castello und das Spiel des Lichts
von Birgit Puck

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Castello und das Spiel des Lichts - Kalt war es. Er schlug den Mantelkragen hoch, versuchte sich in der dämmrigen Halle zurechtzufinden. Die Wände waren weiß gefliest, der Fußboden aus Stein. Alles sehr sauber. Er wusste nicht, warum er mitten in der Nacht gekommen war. Er sah sich um und spürte, er war nicht allein. Undeutlich konnte er drei Silhouetten erkennen, die sich aus der Dunkelheit lösten. Er sah vertraute Menschen. Eigentlich hatte er jemand anderes erwartet. Ein mitreißender Liebesroman mit unerwartetem Ausgang.

== Meine Leseeindrücke: ==

Dieser Roman sind eigentlich zwei in einem. Zum Einen beginnt die Handlung Ende der 1990er Jahre. Wir lesen von Claudia einer Galeristin, die ihrem Mann Carsten nach London gefolgt war und nun wieder zurück in Deutschland ist.  Sie muss sich erst einmal wieder einleben und besucht nun regelmäßig ihren schwerkranken Onkel Charly, der ihr die Geschichte von dem Künstler Castello - diese spielt nun anno 1933 - erzählen möchte und sie darum bittet das Erzählte auf Kassettenrecorder aufzunehmen. Und hier setzt eigentlich die Haupthandlung ein.Er berichtet, was sich seinerzeit in dieser ihren und seiner Heimatstadt zugetragen hat. Dabei gerät er immer wieder ins Stocken, bricht ab, berichtet Claudia, dass der Tod nach ihm greift, er aber noch nicht sterben könne, solange seine Geschichte noch nicht zu Ende erzählt ist. Die Nebenhandlungen, wenn Claudia unterbricht das Erzählte aufzunehmen, bereichern die Haupthandlung und lassen einem  wünschen: "Erzähl doch endlich weiter, Onkel Charly!" und und beten, dass Onkel Charly bloß nicht stirbt, bevor die Geschichte zu Ende ist.  Diese unglaubliche Geschichte von Castello und seiner Geliebten Ida, eine Liebesgeschichte so zart und wundervoll, wenn sie nicht ein jähes Ende nehmen würde … eine Ende, das diese Erzählung dann plötzlich zu Claudias ganz persönlichen Geschichte macht.

Dieser Roman ist so fesselnd und intensiv, dass man nur noch in die Handlung versinkt und alles um sich herum vergisst. Man spürt beim Erzählen immer wieder: "Da kommt noch was", aber man ahnt nicht im Geringsten was das ist. Diese Lektüre hat mich wunderbar berührt und gebannt auf die Zeilen starren lassen, Castellos Geschichte mich nicht mehr losgelassen. Sehr gerne vergebe ich volle 5 Sterne Punktezahl.