Rezension

Wunderbar aufwühlend - Freundschaft zwischen Alt und Jung

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat - Gavin Extence

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat
von Gavin Extence

Ich weiß gar nicht wo ich wirklich anfangen soll, denn die Geschichte ist so unglaublich komplex, sodass ich so viele “Unglaublichs” gar nicht benutzen kann.

»Was man über einen Menschen zu wissen glaubt, ist nur ein Bruchteil der ganzen Geschichte.« [Seite 142, 2. Abschnitt, Zeile 2-3]

Allgemein kann ich die Schreibweise von Gavin Extence mit einem Film vergleichen. Ich kam mir vor wie bei “Warm Bodies”. Vielleicht kennt der ein oder andere den Film und weiß, dass dort die Zombies das Gehirn von Menschen essen, um etwas fühlen zu können. Alex Woods ist von der ersten Seiten zur zweiten Seite zu einem Protagonisten geworden, den ich fühlen konnte. Tief in meinem Herzen war er mir unsagbar nah und ich verstand ihn schon irgendwie und irgendwie auch nicht, da das Band, das ihn und mich verband noch nicht lang bestand. Bisher habe ich noch nie bei einem solchen Buch eine Figur in der Art und Weise fühlen können.

»Begräbnisse sind nicht für die Toten. Sie sind für die Lebenden.« [Seite 230, Zeile 10-11]

Im gesamten Buch werden viele tolle Thematiken angesprochen, die für uns alle wichtig sind und sein müssen. Alex Woods erzählt aus seiner Sicht warum wer in der Schule gemobbt wird und dass es eigentlich völlig hirnrissig ist, aber irgendwie “anders sein” nicht normal in den Augen der Pubertierenden ist. Auch wird immer wieder von Alex, von seiner Mutter auch Lex genannt, seine Katze Lucy erwähnt, die für ihn irgendwie schon alles ist. Er sagt zwar immer wieder, dass sie eine Gebärmaschine ist, was mich oftmals lachen ließ, aber er meint es sehr liebevoll.

»Ich will damit sagen, dass der Tod die einfachste Sache der Welt ist. Nur das Sterben ist schrecklich.« [Seite 348, Zeile 21-22]

Durch das Thema Mobbing, was auch Alex betraf, lernte er auf eine ganz komische Art und Weise Mr. Peterson kennen. Mit ihm kam dann das Thema Drogen mit in das Buch, was es wiederrum ein wenig Jugendlichkeit gab. Dadurch, dass Alex einfach so fasziniert vom Weltraum ist, da er von einem Meteoriten getroffen wurde, fand ich es am Anfang oftmals sehr schwer mich in das Buch einzufinden. Er stellt Rechnungen auf, redet über die ineinander verstrickte Philosophie und über verschiedene Wissenschaftler. Bis dann andere Sachen kamen, die wichtiger waren.

Jojo Moyes sprach es in ihrem Buch an und mit Alex wurde es noch viel echter und schlimmer. Isaac Peterson und Alex Woods sind unglaublich dicke Freunde, auch wenn Isaac manchmal ein Miesepeter ist. Sie gehen durch dick und dünn, auch wenn Dinge passieren, die sie beide nicht beeinflussen konnten.

Im Nachhinein bin ich doch etwas geplättet, da so viele Thematiken angesprochen werden, die man nicht einfach mal so wegstecken kann und sollte. Trotz der langen Kapitel habe ich es geschafft das Buch durchzulesen und es als verborgener Schatz zu betiteln. Sogar das Cover ist so unglaublich toll, da es ein Hingucker durch und durch ist. Ich komm immer noch nicht ganz klar mit mir und meiner Umwelt, da die Geschichte einfach viel zu schön ist. Viel zu gut geschrieben und viel zu gute Themen. Dafür sollte man Gavin Extence danken und ihn in irgendeiner Art und Weise ehren!
Danke.

Da mich ein Buch noch nie so sprachlos und gedankenlos hinterlassen hat, gebe ich 5 von 5 Herzen!