Rezension

Wunderbar erzählt

Ich fürchte mich nicht
von Tahereh Mafi

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch ist mir einerseits durch das schöne Cover und vielen positive Rezensionen aufgefallen.  Also musste ich auch ran.

Im Mittelpunkt steht Juliette, ein 17 jähriges Mädchen, die in völliger Isolationshaft lebt. Sie hat keinen Kontakt zu anderen Menschen. Sie wurde eingesperrt weil sie eine Gabe hat, die tötet. Wen sie anfasst oder wer sie berührt, der stirbt. Plötzlich bekommt sie einen Mitgefangenen Adam, der ihr bekannt vorkommt.  Aber er ist kein normaler Gefangener, sondern ein Spion, der sie befreien soll und zu seinem Anführer Warner bringen soll. Er möchte Juliettes Gabe für seine Zwecke nutzen.

Eine große Besonderheit im Roman ist der Sprachstil. Die Autorin schafft es sehr gut die Unsicherheit, Verwirrtheit und Hoffnung von Juliette, die die Isolation und die Zurückweisung jeglicher Liebe von ihren Eltern und auch Freunden  ausgelöst hat, gut darzustellen. Es ist nicht nur die ich-Erzählperspektive, die das ausmacht, sondern auch die Form wie Juliettes Gedanken beschrieben werden. Kurze prägnante Sätze. Gedanken, die sie sich selbst verbietet, sind durchgestrichen (etwas was ich vorher noch nie gesehen habe) Auch werden viele Metaphern genutzt, die zum Teil sehr schön die Stimmung unterstrichen, manchmal aber etwas kitschig waren.

Juliette ist ein besonderer Charakter, der mir schnell ans Herz gewachsen ist. Adam dagegen wirkte für mich oft zu glatt ohne Ecken und Kanten, einfach der perfekte Held. Ein Gegenpol ist Warner, der sehr viele Ecken hat und dementsprechend auch viel interessanter ist. Am Ende kommen noch einige spannende Charaktere dazu, die viel Lust auf den zweiten Band machen.

Ein wirklich lesenswerter Roman, der mir bei der Liebegeschichte manchmal einfach zu glatt und kitschig war, aber der Sprachstil und der Charakter von Juliette sind großartig. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band.