Rezension

Wunderbar Gefühlvoll

Als der Sommer eine Farbe verlor - Maria R. Heinitz

Als der Sommer eine Farbe verlor
von Maria R. Heinitz

Cover

In Abwechslung des beigen Hintergrundes, im Zusammenhang mit den blauen Blätter, ist dieses Buch ein absoluter Hingucker. Alleine wegen der unüblichen Farbe eben erwähnter Blätter. Man verharrt kurz, vielleicht etwas irritiert, greift nach dem Buch und ist schon gefangen, ehe man sich wirklich in den Fäden des Klappentextes verfangen konnte.

 

Handlung

Ein ganz normaler Sommertag verändert für die junge Bénédicte, einfach Bic genannt, und ihre Familie alles. Blutüberströmt findet das Junge Mädchen ihre Mutter nach einem missglücktem Selbstmordversuch. Danach verschwindet die Mutter aus dem Leben der Familie und der Vater zieht mit Bic und ihrem Bruder Marcel um, um einen Job in einer Psychiatrie anzunehmen. Dort in dieser neuen Umgebung müssen die beiden Kinder erst einmal Fuß fassen. Doch sie sind nicht alleine. Schnell freundet sich Bic mit der etwas eigenen Susi, sowie den zwergenhaften Philo, an. Doch was verbindet den Jungen mit ihrer Psychaterin? Und wo ist ihre Mutter plötzlich geblieben?

 

Charaktere

Was man schon im 1/3 des Buches recht schnell bemerkt, ist die Lebendigkeit jedes einzelnen Charakters. Da haben wir die Geschwister Bic und Marcel die eigentlich so gut wie alleine mit dem Verlust ihrer Mutter zurechtkommen müssen. Der Vater ist hier sehr überfordert, obwohl er Psychiater ist und überlässt sie meist sich selbst in dem großen neuem Haus. Hier überlegt der Leser zwischendurch, ob er einfach durch die Arbeit nicht viel Zeit findet, oder ob er sich eben selbst in die Arbeit flüchtet und Bics Psychologin alles überlässt, weil er ebenfalls an dieses Thema sehr emotional gebunden ist. Doch auch die anderen großen und kleinen Charaktere, wo ich besonders den kleinen Philo unheimlich ins Herz geschlossen habe, glänzen durch ein Leben, eine eigene Person das es einfach ein Genuss ist.

 

Schreibstil

Nach den ersten Ereignissen mit der Mutter, fließt das Buch im ruhigen Stil vor sich hin und erzählt die Geschichte eines Kindes, wie es vielleicht auch gewesen sein könnte. Dabei bleibt es trotz ausbleiben weiter Dramatik oder Action einfach Spannend, was besonders darauf beruht das jeder Charakter noch einmal selber sein Päckchen zu tragen hat. Dazu kommen aufkommende Fragen, denen Bic und Co. Nachgehen und auch der Leser wird vor der ein oder anderen Überraschung stehen. Der Schreibstil ist angenehm und trotz der Dicke des Buches, ließt es sich wunderbar fließend und angenehm. Die französischen Einwürfe stören mich persönlich nicht wirklich.

 

Meinung

Eine Familiengeschichte die durch ein Ereignis geprägt ist. Ein Kind das viele Fragen hat und ein Vater der sie nicht zu geben bereit ist. Dazu noch so vieles andere. »Als der Sommer eine Farbe verlor« ist ein wunderbar emotionaler und gefühlvoller Roman, der einen so schnell nicht mehr los lassen will.