Rezension

Wunderbar romantisch

Nur ein Tag
von Gayle Forman

Allyson ist nicht spontan. Sie findet sich nicht einmal besonders interessant. Die Europareise, die ihre Eltern ihr zu ihrem Schulabschluss geschenkt haben, enttäuscht sie, weil die Länder so anders sind als in ihren Lieblingsfilmen. Wenn die anderen Jugendlichen feiern gehen, bleibt sie lieber auf ihrem Zimmer. Da ist es doch klar, welche Antwort sie geben wird, wenn ein vollkommen Fremder sie fragt, ob sie mit ihm für einen Tag nach Paris fährt, oder? Aber sie sagt nicht Nein. Das erste Mal in ihrem Leben sagt sie zu etwas so Spontanem und Verrücktem Ja. 

Willem und Allyson verbringen einen magischen Tag in Paris und für diese kurze Zeit ist Allyson jemand anders. Ist sie Lulu, die spontan und verrückt und lebensfroh ist. Doch nach ihrer gemeinsamen Nacht ist Willem verschwunden und Allyson kehrt verletzt und panisch nach Hause zurück. Ein Jahr lang versucht sie, Willem zu vergessen. Versucht, das Collegeleben zu genießen. Aber das kann sie nicht. Sie muss wissen, was in dieser Nacht in Paris passiert ist. Muss ihn wiedersehen. Ganz egal, ob sie dabei ein zweites Mal verletzt wird. 

Nur ein Tag ist der zauberhafte Beginn einer fast schon magisches Liebesgeschichte: Die Liebe zweier Menschen, die Liebe zu Shakespeare, die Liebe zu sich selbst und zum Leben. Es geht darum, sich selbst zu finden, sich vielleicht neu zu erfinden und sich dennnoch treu zu bleiben. Die verschiedenen Faccetten des Ichs auszuprobieren, bis man nicht länger das Gefühl hat, eine Rolle zu spielen, sondern völlig man selbst zu sein. 

Allyson ist eine spannende Ich-Erzählerin, die eine unglaubliche, aber nachvollziehbare Verwandlung vollbringt. Gayle Forman hat es geschafft, die Entwicklung dieses Mädchens so authentisch zu schildern, dass man sie zunächst gar nicht bemerkt und am Ende überrascht ist, wie unterschiedlich die Allyson vor der Begegnung mit Willem und die Allyson am Ende des Buches sind. Gayle Forman hat mich auf emotionale Ebene gepackt und nicht mehr losgelassen, bis ich den letzten Satz verschlungen habe. Zusammen mit Allyson habe ich gelacht, geweint und mich verliebt. Genau so muss eine Liebesgeschichte sein. Einfach magisch. 

Im zweiten Teil der Dilogie - Und ein ganzes Jahr  - wird aus Willems Sicht erzählt, warum er in dieser schicksalshaften Nacht so plötzlich verschwunden ist. Und das beste daran ist: Band 2 erscheint ebenfalls heute! 
Mein Lesehighlight im März! 
 

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