Rezension

Wunderbar zu lesen

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep - H. G. Parry

Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep
von H. G. Parry

Bewertet mit 5 Sternen

Zu meiner Schande muss ich gestehen, das ich zuvor nicht wusste wer Uriah Heep war, da ich bis jetzt noch nie ein Klassiker gelesen habe. Aber ich kann euch versichern, dass dank diesem Buch auf den Geschmack gekommen bin und das unbedingt nachholen möchte.

Ein kurzer Abstecher zum Cover: An sich ist das Cover schön gestaltet, aber nichts besonders. Dafür war ich umso begeisterter als ich es in der Hand hielt. Es fühlt sich einfach toll an. Klingt vielleicht verrückt, ist es auch. Aber wenn ihr es anfasst wisst ihr was ich meine.

Der Schreibstil der Autorin liest sich flüssig, aber man merkt das die Gute englische Literatur studiert hat. Es ist doch anspruchsvoll geschrieben und ich musste paar Sätze zweimal lesen um sie zu verstehen. Das hat zwar etwas den Lesefluss gestört, aber dafür weiß ich jetzt paar neue Wörter.

>“Kapitel eins. Ich komme zur Welt. Ob ich mich in diesem Buche zum Helden meiner eignen Leidensgeschichte entwickeln werde oder ob ein andrer diese Stelle ausfüllen soll, wird sich zeigen“<

Die Geschichte wird aus der Sicht von Rob Sutherland erzählt. Er ist der Bruder von Charles/ Charley Sutherland, der Buchcharaktere zum leben erwecken kann. Als dieser dann ausversehen Uriah Heep befreit und dieser dann einen eröffnet das etwas Großes im Gange ist, werden die beiden immer tiefer in eine Sache verwickelt, die die Welt verändern kann. Auf ihren Nachforschungen stoßen die beiden dann auch noch auf eine geheime Gasse, die gar nicht existieren darf. Hier treffen sie auf viele unterschiedliche Buchcharaktere die sich hier ein zuhause eingerichtet haben. Dabei lernen sie nicht nur Dorian Gray, Lancelot und die Darcys kennen, sondern treffen auch auf Millie. Millie war ein junges Mädchen, welches Charley aus einem Kinderbuch geholt hat und es geschafft hat vor ihm zu fliehen, bevor er sie zurück ins Buch verfrachten konnte.

Für mich war es unglaublich spannend das Ganze zu verfolgen. Es war toll wie viele Klassiker in der Geschichte mit eingeflossen sind. U.a. die Bücher von Charles Dickens, Arthur Conan Doyle und Jane Austen um mal die berühmtesten zu nennen.

Ich hatte zwar erwartet aus Charleys Perspektive zu lesen, aber das wäre im Nachhinein betrachtet keine gute Idee gewesen. Der Herr ist nämlich ziemlich Chaotisch. Außerdem wäre man noch weiter in die Interpretationsmöglichkeiten von Büchern verwickelt worden und das hätte ich glaube ich nicht überlebt. So konnte ich mich mit seinen Gesprächen mit Rob oder Millie begnügen, deren Sicht auch ab und an drin vorkam und seinen Erklärungen zu der Interpretation einzelnen Charakteren und wie das sich auf das beschwören dieser auswirkt. Klingt kompliziert? Ist es auch oder war es für mich am Anfang.
Das Positive an der ganzen Sache ist jetzt, dass ich Lust auf die ganzen Klassiker habe die im Buch vorkamen. Es wurde mir sozusagen schmackhaft gemacht, genauso wie Rob im Buch (wobei dieser auch mal gerne mitreden wollte bei seinem Bruder).

Alle Charaktere kamen authentisch rüber und ich mochte jeden von ihnen. Die Autorin hat alles so detailreich beschrieben, dass man meinen könnte selbst in der Geschichte zu stehen. Manchmal jedoch war es mir zu viel Ausschmückung und es hat sich dann leicht gezogen. Aber das war auch mein einziger Kritikpunkt an dem ganzen Buch