Rezension

Wunderbarer Beginn der Vorgeschichte

Der Heckenritter von Westeros - George R. R. Martin

Der Heckenritter von Westeros
von George R. R. Martin

Bewertet mit 5 Sternen

Der Freund meiner kleinen Schwester wollte gerne die Bücher aus der “Das Lied von Eis und Feuer”-Reihe lesen, da er selbst bisher nur den ersten Band der Vorgeschichte gelesen hatte. Da ich Band 1 bis 4 der Reihe besitze und er den ersten Teil des Heckenritters, haben wir uns die Bücher kurzerhand ausgeliehen. Ich war gespannt, was ein Jahrhundert vor der eigentlichen Geschichte in Westeros alles passiert ist.

Fakten

Titel: Der Heckenritter von Westeros – Das Urteil der Sieben
Autor: George R. R. Martin
Verlag: penhaligon
Reihe: Band 1 der Vorgeschichte
Seitenzahl: 412
Erscheinungsjahr: 2013
ISBN: 978-3-7645-3122-5
Bewertung: 5/5

Inhalt

Dunk ist fünf oder sechs Jahre alt, als der alte Mann, Ser Arlan, ihn zu seinem Knappen macht. Vorher war er ein Waisenjunge aus dem Flohloch in Königsmund und führte ein nicht allzu schönes Leben. Als Ser Arlans Knappe reitet er durch Westeros zusammen mit dem alten Heckenritter und besucht so einige Lords auf ihren Festungen. Doch eines Tages stirbt Ser Arlan an einer Erkältung und Dunk nimmt die Rüstung und das Schwert an sich. Von nun an nennt er sich Ser Duncan der Große und will an einem Turnier teilnehmen. Doch der selbsternannte Ritter hat noch einiges zu lernen.

Meine Meinung

Die Geschichte beginnt mit dem Tod des alten Mannes und Dunk, der ihn begräbt. George Martin zeigt eindrucksvoll, welch Leben Dunk bisher führte und welche Träume der Zwanzigjährige hat. Der Autor versteht es, genaue und detailreiche Beschreibungen zu benutzen, die aber nicht allzu lang sind, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte beim Lesen. So merkte ich gleich, dass “der alte Mann” für den Jungen aus Flohloch sehr wichtig ist und er sich alles gemerkt hat, was dieser ihm je sagte.

“Das einzige Leben, dass er kannte, war das eines Heckenritters, der von Festung zu Festung ritt, sich in die Dienste dieses und jenes Lords stellte, an ihren Kämpfen teilnahm und in ihren Hallen aß, bis der Krieg vorüber war, und dann weiterzog.” – Seite 9

Nach dem Tod Ser Arlans beginnt sich Dunks Leben zu ändern, er ernennt sich kurzerhand selbst zum Ritter und möchte seine Träume verwirklichen. Mir gefiel sehr gut, dass man die Entwicklungen von Dunk nachvollziehen, ja auch miterleben konnte. Aus “Dunk, dem Dummkopf” wird im Laufe der Geschichte allmählich “Ser Duncan, der Große”, der dennoch manchmal etwas zu naiv und zu ehrenhaft ist.

“’Ein Urteil der Sieben’, sagte Prinz Aerion lächelnd. ‘Das ist mein Recht, soweit ich weiß.’ […] ‘Das ist eine andere Form des Gottesurteils. Uralt, selten verlangt. Sie kam mit den Andalen und ihren sieben Göttern über die Meerenge.’” – Seite 90f

Er ist ein wahrlich sympathischer Protagonist, der mit Ei einen ganz besonderen Knappen an die Seite gestellt bekommen hat. Gerade die Unterschiede zwischen dem Ser und seinem Knappen gefielen mir, denn Ei ist nicht auf den Mund gefallen, hat aber auch einiges im Köpfchen. So kam es, dass ich beim Lesen so manches Mal lauthals auflachen musste.

“’Ei sagt die Wahrheit. Aerion ist ein Ungeheuer. Wisst ihr, er hält sich für einen Drachen in Menschengestalt. […] Jammerschade, dass er nicht als Fossowey geboren wurde, dann würde er sich für einen Apfel halten, und wir wären alle sicherer, aber so ist es nun mal.’” – Seite 97

Fazit

Jeder, der die Reihe “Das Lied von Eis und Feuer” liebt, wird auch dieses erste Buch über die Heckenritter mögen. Ein Pluspunkt dieses Buches ist in meinen Augen, dass die Handlung nur aus Dunks Sicht erzählt wird. Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird mit dem ungleichen Gespann Dunk und Ei.