Rezension

Wunderbarer Erstling, ich wurde nochmal 18

Ist schon in Ordnung - Per Petterson

Ist schon in Ordnung
von Per Petterson

Bewertet mit 4 Sternen

Nach Pferde stehlen und Nicht mit mir habe ich nun an den Erstling von Per Petterson gewagt. Das schwierige Verhältnis zum Vater kommt in all seinen Werken eine richtungsweisende Bedeutung zu, ohne dass dieses Thema wiederkäuend wirkt. Die Wucht, die aus den nüchtern melancholischen Zeilen des Autors entspringt, ist auch schon in Ist schon in Ordnung präsent.

Audun ist 18 und weiß naturgemäß noch nicht wohin mit sich. Es brodelt in ihm, doch immer wieder sagt er die titelgebenden Worte. Petterson ist ein präzises wie realistisches Porträt eines jungen Menschen gelungen, dessen Schulzeit sich dem Ende zuneigt. Die erzählerische Kraft haut mich auch diesmal um, man spürt die Rastlosigkeit, die Furcht und die innere Wut. Zugleich ist es das lebensbejahendste, was ich bisher vom Autoren gelesen habe. Die Episode um Auduns erste richtige Arbeitsstelle hätte ein wenig kürzer gefasst sein können, ansonsten war es ein gewohnt guter und nachdenklich stimmender Roman.