Rezension

wunderbarer historischer Indianer-Roman

Wintercount - Dallas Chief Eagle

Wintercount
von Dallas Chief Eagle

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchbeschreibung: ==

Wintercount“ erschien erstmals 1967 und ist ein Juwel, weil Dallas Chief Eagle als junger Mann noch mit Stammesangehörigen sprechen konnte, die noch das freie Leben auf der Prärie erlebt hatten. Das Buch ist ein wahres Zeugnis der Vergangenheit eines großen Volkes. Dallas Chief Eagle starb am 22. Juli 1980, im Monat der „Schwarzen Kirschen".

Dallas Chief Eagle ist einer der ersten Indianer, die überhaupt in Romanform ihre Version der Geschichte aufgeschrieben haben. Nachdem es meist weiße Historiker waren, die aus der Sicht der Sieger über die verschiedenen indianischen Völker geschrieben haben, ist es umso wichtiger, auch die Stimmen der Ureinwohner Amerikas zu hören. Dieses Buch ist ein wichtiges Zeitzeugnis, da der Autor noch mit Kriegern gesprochen hat, die in ihrer Jugend am Little Bighorn gekämpft haben und mit Sitting Bull und Crazy Horse geritten sind. Entstanden ist ein spannendes Werk, bei dem eine Liebesgeschichte zwischen einem Lakota-Krieger und einem weißen Mädchen im Vordergrund steht.

== Leseeindrücke: ==

Der bereits 1967 in in englischer Sprache erschienen Roman, wurde mit diesem Buch endlich ins Deutsche übersetzt.
Diese dramatische und berührende Liebesgeschichte des jungen Lakota Kriegers Keyaschante (Schildkrötenherz) und seiner weißen Frau Tscheyesa-win trifft tief ins Herz. Der Roman beginnt direkt mi den Hochzeitsfeierlichkeiten dieses Paares…. Chiefeagle beschreibt - nicht aus der Ego-Perspektive, sondern als Beobachter - seine Sicht der Handlung.

Diese wahren Begebenheiten spielt bis gegen Ende des 19.Jahrhunderts. Und ich habe mal recherchiert, so gab es die beispielsweise hier berichtete Schlacht am Rosebud Creek
tatsächlich im Jahre 1876 oder das Massaker von Wounded Knee.  Auch viele der hier genannten Indianer-Persönlichkeiten wie Sitting Bull, Red Cloud, Spottet Tail  oder Crazy Horse dürften den meisten Lesern bekannt sein. Der Autor Dallas Chief Eagle, geboren 1925 in einem Tipi, hatte die große Ehre diese Persönlichkeiten tatsächlich gekannt zu haben.

Viele indianertypische Namen wie Dürrer-Vogel oder Hoher-Adler bereichern diesen historischen Roman. Auch lernen wir wieder viele über die Indianer: Dass ein Yuwipi-Mann ein Medizinmann ist, das kannte ich zuvor nicht. Wir lesen von Büffeljagd, Pferderitt und Kriegen…

Dies hier ist nicht nur die Geschichte eines Lakota-Paares, sondern die eines gesamten stolzen Volkes.
Die insgesamt 34 kurzen und kurzweiligen Kapitel haben mich gefesselt und gebannt.

Ich habe dieses Buch mit viel Interesse gelesen, mich bestens unterhalten gefühlt und vergebe natürlich sehr gerne 5 von 5 Sternen!
 

© esposa1969