Wunderbarer Roman!
Die zwölfjährige Alice lebt mit ihrer Familie auf einer Pferderanch. Nachdem ihre Schwester von einem Tag auf den anderen mit einem Jungen verschwindet und die Mutter sich immer mehr zurückzieht, muss Alice mit ihrem Vater die komplette Farm am Leben erhalten. Das Mädchen erkennt, dass die Tage ihrer Kindheit gezählt sind. Sie zieht sich immer mehr in ihre eigene Welt zurück und lässt kaum jemanden an sie heran. Nur während der Telefonate mit Mr. Delmar kann Alice sich öffnen und ihre Probleme ein Stück weit vergessen.
Alice hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Schon nach einigen Seiten wurde mir bewusst: Hier geht es um jemand besonderes! Mit ihren scharfsinnigen und teil jähzornigen Gedanken wird ihre eigentliche Gefühlslage deutlich: Das zwölfjährige Mädchen fühlt sich einsam und missverstanden. Auf der Suche nach sich selbst, stößt Alice immer wieder an ihre Grenzen und übertritt diese zum Teil sogar.
Das ist ein Roman, der nie enden sollte. So träumrisch und sehnsüchtig geschrieben, dass ich Aryn Kyle an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen möchte. Die gefühlvollen Sätze springen einen buchstäblich entgegen und deren Tiefe wird zwischen den Zeilen noch deutlicher! Auf jeden Fall eines meiner Lese-Highlights!