Rezension

Wunderbares Buch, welches ist wärmstens empfehlen kann!

Die Oleanderfrauen - Teresa Simon

Die Oleanderfrauen
von Teresa Simon

Bewertet mit 5 Sternen

Teresa Simon versteht Geschichte lebendig zu machen und die Leser in den Bann zu ziehen!

Vorweg muss ich gestehen, dass ich historische Romane eigentlich nicht so wirklich mag. Aber bei Teresa Simon ist das anders. Sie lässt in ihren Büchern Geschichte lebendig werden und versteht es bestens, mich mit ihren historischen Romanen in den Bann zu ziehen und zu begeistern! Und so war es auch diesmal wieder mit den Oleanderfrauen.

 

Nachdem die beiden ersten Romane der Autorin mich nach Dresden und München geführt haben, spielt die Geschichte diesmal in Hamburg. Abwechselnd wird aus zwei unterschiedlichen Zeitebenen berichtet. Zum einen geht es um die Kriegswirren ab 1936 bis rein ins Jahr 1943. Diese Zeitebene wird größtenteils in Tagebuchform dargestellt. Ein anderer Handlungsstrang spielt in Hamburg im Jahr 2016.

 

Das Buch beginnt mit einem sehr ergreifenden und berührenden Prolog aus dem Jahr 1943. Eine Mutter muss ihr Kind wegen des Krieges verschicken und man kann sehr gut nachfühlen, wie schlimm diese Situation der Kinderversendung für die Mutter gewesen sein muss. Dieser Abschiedsbrief taucht dann im Buch auch erneut auf und der Prolog ist bereits sehr wichtig für die Handlung. Er lässt direkt schon zu Beginn Spannung aufkommen und versetzt die Leser gleich mitten rein in den Roman.

 

Vom Inhalt möchte ich gar nicht viel verraten, ich denke man muss das Buch einfach lesen! Es geht um Familiengeheimnisse, ein Kaffeeimperium, und vor allem um das Leben zu Kriegszeiten.

 

Teresa Simon hat ganz geschickt und gekonnt die beiden Zeitebenen verknüpft und normalerweise lese ich lieber die Gegenwartsstränge. Aber hier haben mich beide Zeitebenen gleichermaßen begeistert.

Ich finde es ist der Autorin wunderbar gelungen, beide Handlungsstränge zu einem Ganzen zu vereinen und zugleich in beiden Strängen sehr viel Spannung zu erzeugen. Sehr schön ist es auch wie die Kriegszeiten mit Nationalsozialismus, Judentum, Umgang mit Homosexualität usw. realistisch wiedergespiegelt werden, so dass ich regelrecht Bilder vor Augen hatte. Es wurde auch nichts beschönigt, so dass hier natürlich keine heile Welt dargestellt wird. Das Buch macht daher auch sehr nachdenklich.

 

Teresa Simon ist auch hier wieder ein richtiges Meisterwerk gelungen. Ein Buch welches einem beim Lesen fast atemlos macht, welches unheimlich berührend ist und trotzdem sehr spannend. Vor allem liebe ich an ihren Büchern, dass sie es wirklich versteht Geschichte interessant und lebendig zu machen.

Abschließen möchte ich mit einem Zitat aus ihrem Buch, welches unheimlich gut die Stimmung zu der damaligen Zeit beschreibt:

Seite 479: "So schön und gleichzeitig so unendlich traurig habe ich die Liebe noch nie erlebt“.

Ein wunderbares Buch, welches mir unheimlich schöne (aber natürlich auch traurige) Momente beschert hat. Obwohl das Jahr erst begonnen hat, kann ich jetzt schon sagen, dass „Die Oleanderfrauen“ auf jeden Fall eines meiner Lesehighlights 2018 sein werden!