Rezension

Wunderbares Kochbuch für experimentierfreudige Köche oder Kochbuchsammler

Römer-Kochbuch - Edgar Comes

Römer-Kochbuch
von Edgar Comes

Bewertet mit 5 Sternen

Römer-Kochbuch von Edgar Comes, erschienen im Zauberfeder Verlag am 20. Juli 2018

Bevor man in die Rezepte eintaucht führt uns dieses Kochbuch in römische Sitten und Gebräuche ein. Kochgerät und Geschirr werden vorgestellt. Weiter hinten in dem Büchlein finden sich Bezugsadressen für römisches Equipment wie Besteck und Keramik. Selbstverständlich kommt man ohne diese Dinge aus, aber für den echten Fan der authentischen römischen Küche sicher ein Plus. 

In einem weiteren Abschnitt werden die Rohstoffe aus denen dann später Speisen zubereitet werden vorgestellt. Einiges ist in unserer modernen Welt nicht mehr ganz so einfach zu bekommen, bzw. man muss einige Tage Vorlauf einrechnen um z.B. Passum her zu stellen. Passum und Honig sind das Süßungsmittel in der Antike. Liquamen, eine Fischsauce, kann man aus dem asiatischen Geschäft besorgen, oder aber durch Soja-Sauce ersetzen, wenn es vegetarisch werden soll. Einige Kräuter und Gewürze sind ebenfalls nicht ganz einfach zu bekommen so man auf dem Land wohnt. Der Vorteil wenn man auf dem Land wohnt ist aber eindeutig, dass man einen Kräutergarten hat wo die entsprechenden Kräuter entweder schon wachsen oder leicht gepflanzt werden können.

Dann kommt man schon zu den einzelnen Abteilungen dieses Kochbuchs. Aufgeteilt wird nach Vorspeisen, Beilagen, Hauptgerichte und Dessert. Ich habe das Gefühl, dass sich dieses Kochbuch an geübte Köche oder Kochbuchsammler wendet. Einige Zutaten muss der Koch nach Gefühl und ohne Mengenangabe hinzufügen. Jemand der geübt im Kochen ist wird damit zurechtkommen, auch wenn fremde Zutaten wie Passum oder Liquamen ein etwas vorsichtigeres Herantasten voraussetzen. Wer bei der Fischsauce unsicher ist sollte sich asiatische Gerichte vorstellen und dort die Sojasaucenmenge übernehmen.

Optisch ist dieses Buch ein wirklicher Gewinn. Die Speisen sind sehr schön fotografiert, die Zutatenliste ist nie besonders lang und die Zubereitung wird aufs Wesentliche beschränkt. Die Frikassees im Buch schreien geradezu danach im Slow Cooker zubereitet zu werden. Da hat man dann auch genug Zeit sich an dem köstlichen Geruch zu berauschen der durchs Haus zieht. Bei einigen Rezepten werde ich im Winter mal ausprobieren ob sie im Römertopf gut gelingen.

Die Auswahl der Hauptgerichte ist sehr gelungen. Fisch, Huhn, Schwein, Lamm und Rind. Für Vegetarier leider nicht wirklich was dabei. Die kommen aber bei Vorspeisen und Desserts auch auf ihre Kosten.

Hat man sich erst einmal auf die römische Küche eingelassen sind viele Rezepte in diesem Kochbuch durchaus alltagstauglich und brauchen in der Zubereitung nicht mehr Aufwand als moderne Gerichte.  

Kommentare

wandagreen kommentierte am 20. August 2018 um 10:16

Zu viel Fleisch. Ich denke, die Italiener essen Pasta, Pasta und Pasta. Ist Pasta so modern?

Galladan kommentierte am 20. August 2018 um 11:31

Falsch gedacht. Pasta ist erst im 12. Jahrhundert schriftlich in Italien nachgewiesen. Auch ist nicht alle Pasta Vegan. Ich habe zum Gulasch dann auch statt Brot Pasta gemacht. :-D