Rezension

Wunderschön

Helle Tage, helle Nächte - Hiltrud Baier

Helle Tage, helle Nächte
von Hiltrud Baier

Bewertet mit 5 Sternen

Frederike, gerade frisch getrennt, erhält von ihrer Tante eine beunruhigende Nachricht. Anna ist schwer erkrankt! Sie bittet Friederike einen Brief an einen Mann namens Petter Svakko persönlich zu übergeben. Daß dieser Mann in Lappland lebt, macht die Sache für Friederike nicht einfacher. Etwas unwillig macht sie sich auf die Reise. Endlich in Lappland angekommen stellt sie fest, daß Petter nicht zu Hause ist. Um ihren Brief zu übergeben, muß sie ihm in die Wildnis folgen. Als sie ihn endlich findet und den geheimnisvollen Brief an ihn weitergibt ahnt sie nicht, daß dieser Brief auch ihr Leben verändern wird.

Ein gutes Buch ist wie eine Reise in eine andere Welt! Dieser Satz bringt es hier auf den Punkt. Lappland und die Kultur der Samen waren mir bisher total unbekannt. Das hat sich jetzt zwar nur wenig, aber immerhin etwas geändert. Ich habe versucht, Anna für ihre Lüge zu verurteilen. Das ist mir nicht gelungen. Sie war in ihrer - manchmal selbstgewählten - Einsamkeit so gefangen, daß sie Angst hatte Frederike auch noch zu verlieren. Erst durch ihre Krankheit hat sie gemerkt, daß man auch manchmal Freunde braucht. Für Frederike ist es natürlich nicht einfach, ihr bisheriges Leben auf den Kopf zu stellen. Die unberührte Natur und das einfache Leben Lapplands wirken dabei auf ihre Entscheidungen. Die Geschichte ist durchaus nachvollziehbar. Die Traurigkeit Annas und die Wut Frederikes sind so spürbar, daß man das Gefühl hat, dabei zu stehen. Alles zusammen ergibt eine wunderschöne, wenn auch nicht immer heitere Geschichte.