Rezension

Wunderschön

Das Dschungelbuch - Rudyard Kipling

Das Dschungelbuch
von Rudyard Kipling

Bewertet mit 5 Sternen

Das Dschungelbuch beinhaltet mehr als nur die Geschichte von dem Kind Mowgli, der von Wölfen aufgezogen wird. Denn dieses Buch ist eine kleine Kurzgeschichtensammlung und zeigt uns noch viel mehr über einige Tiere im Dschungel.

Ach, was soll ich über das Cover erzählen? Es ist toll, genau wie die anderen Cover aus dieser Reihe und natürlich bin ich wieder total begeistert von all den kleinen Dingen, die man im Buch entdecken kann. Auch hier kann man wieder öffnen, drehen und vieles mehr. :D
Das Dschungelbuch kannte ich bis jetzt nur in der Disney-Adaption und war deshalb besonders gespannt was Rudyard Kipling eigentlich zu erzählen hat.
Der Beginn, wie Mowgli bei den Wölfen landet ist schon direkt anders, denn Shir Khan ist im Buch ständig präsent und nicht ein unheilvoller Schatten, wie er im Film ist. Aber man kann natürlich schon Ähnlichkeiten erkennen. Trotzdem ist Mowglis Geschichte eine andere. Zunächst einmal geht er freiwillig zu den Menschen zurück und so nimmt natürlich der weitere Verlauf eine andere Richtung an.
Außerdem hatte ich das Gefühl als wären die Charaktere etwas anderes dargestellt. Bagheera ist hier der beste Freund von Mowgli und unterstützt ihn in allen Belangen und Baloo, der im Film der lustig dargestellt wird, ist im Buch doch eher der Lehrende, also der mit erhobenen Zeigefinger. So war zumindest mein Gefühl.
Auch Mowgli macht auf mich im Buch nicht den Eindruck von einem eher naiven, jungen Menschen, der keine große Ahnung hat von den Gefahren, sondern scheint eher listig und auch an manchen Stellen gefährlich. Obwohl ich es irgendwie traurig fand, das er scheinbar zu keinem so richtig gehört. Weder zu den Tieren noch zu den Menschen.
Und da dieses Buch wie oben erwähnt keine zusammenhängende Geschichte ist, sondern aus vielen einzelnen Geschichten besteht, lernen wir nicht nur Mowgli und seine Freunde kennen, sondern auch andere Tiere und ihre Abenteuer.
So zum Beispiel die weiße Robbe, die auszieht einen Platz für die Robben zu suchen, an dem sie nicht erschlagen werden und an dem noch nie ein Mensch war, ist oder sein wird. Gerade an dieser Geschichte konnte man merken, wie ungeschönt Rudyard Kipling die Natur bzw. die Menschen beschreibt, denn die Geschichte der weißen Robbe ist nicht immer schön, aber leider nur allzu wahr.
Auch die Geschichte über den kleinen Mungo, der gegen die Kobras kämpft hat mir sehr gut gefallen. Ach, was sag ich, alle Geschichten sind schon toll und besonders haben mir auch die Liedtexte und Gedichte zu den Geschichten gefallen. Rudyard Kipling hat sich wirklich sehr viel Mühe mit seinem Werk gegeben und viel Herzblut hineingesteckt. Und so hat er zusätzlich zu den Geschichten noch kleine Liedtexte erfunden, zum Beispiel das Lied der Wölfe oder ein Schlaflied. Das zeigt die Liebe zum Detail und mir gefällt sowas immer besonders gut. :)

Mein Fazit: Über die Illustrationen von MinaLima muss ich wohl hier nicht mehr extra eingehen, denn diese sind immer toll gestaltet und geben den Geschichten nochmal eine besondere Note. Außerdem ist es ganz schön mal die Geschichte hinter einem geliebten Disney-Film zu lesen und so zu erfahren, dass die Originalgeschichte ganz anders ist. Klar man erkennt parallelen, aber auch große Unterschiede. Zudem gibt es in dem Buch so viel mehr tolle Geschichten zu entdecken als nur die über Mowgli. Rudyard Kipling hat mit Das Dschungelbuch wirklich ein tolles Werk geschaffen, das einem die Natur näher bringt und manchmal auch mit ungeschönten Wahrheiten aufwarten kann. Von meiner Seite eine Empfehlung! :)