Rezension

Wunderschön

Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht - Jenny Bünnig

Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht
von Jenny Bünnig

~~Inhalt:

Ein Roadtrip könnte die Lösung sein! Durch den Tod ihres Vaters ist für Ria alles aus dem Gleichgewicht geraten. Spontan schließt sie sich ihrer Oma Charlotte und deren Freundinnen Frau Lensker, Margot und Hildie auf einer ungewöhnlichen Reise an: Um etwas zurückzuholen, was unrechtmäßig den Besitzer gewechselt hat, zu einer großen Liebe, die nicht vergessen werden konnte, wegen einer schweren Schuld, die nicht beglichen wurde, und für eine süße Rache, die viel zu lange nicht in die Tat umgesetzt wurde. Mit einem VW-Bus geht es quer durch Europa, unterbrochen von zahlreichen Pinkelpausen (man ist halt nicht mehr die Jüngste), unerwarteten Hindernissen (Altersstarrsinn!) und absurden Begegnungen (wer bitte ist Signore Verdi?). Ein wunderbarer Roman über das Leben, das Alter und Freundschaft durch dick und dünn.

Meine Meinung:

Wenn man sich das Cover dieses Buches ansieht, erwartet man vielleicht nicht sehr viel, da es ziemlich schlicht gestaltet ist und den meisten Besuchern einer Buchhandlung vielleicht sogar gar nicht auffallen würde... Aber wenn man darüber hinwegsieht, ist einfach nichts mehr schlecht an diesem Buch! Erst mal finde ich den Titel so wunderschön und so unglaublich passend zum Buch, dass... keine Ahnung ;) Der Titel ist einfach der Hammer und passt super zur Geschichte, denn in ihr geht es um fünf Frauen, alt und jung, die viel Schlimmes in ihrem Leben durchmachen mussten, aber trotzdem voran schauen und mit ihrem Schicksal abschließen wollen.

Die Protagonistin Ria war mir sofort sympathisch. Sie war wahrscheinlich diejenige, die gerade am Tiefpunkt ihres Lebens war und erst mal ganz viel Zeit und ganz viel Abstand brauchte, um wieder weitermachen zu können. Aber ich finde, dass sie sich wirklich wahnsinnig entwickelt hat, von einer traurigen Frau zu einer, die immer noch trauert, aber ihr Schicksal akzeptiert. Viel lieber als Ria, die ich trotzdem unglaublich mochte, haben mir allerdings ihre Reisegefährtinnen gefallen. Vier alte Damen, die sich zusammengefunden hatten, um mit den schlimmsten Erlebnissen, die sie hatten abzuschließen. Jede von ihnen war ein anderer Mensch, jede hatte eine andere Geschichte zu erzählen, jede hat ihrem Schicksal getrotzt und sich dem Leben gestellt und jede von ihnen habe ich im Laufe der Geschichte in mein Herz geschlossen.

Der Schreibstil war auch richtig toll und ich konnte mich super in die Situationen hineinversetzten- und natürlich auch in die Frauen. Die Geschichte hatte eine wundervolle Handlung, immer war was los, aber trotzdem war es nie zu viel und gelangweilt habe ich mich auch nie. Was mir am besten gefallen hat war, dass am Anfang so viele Fragen da waren, ich wusste nichts über Ria, nichts über die anderen und war total neugierig auf ihre Geschichten... Und bis zur letzten Seite wurde ich hingehalten, erst dann hab ich alles erfahren... Und trotzdem hatte ich nie das Gefühl, dass mir irgendwelche Informationen fehlten um das Buch in vollen Zügen genießen zu können.

Ich bin wahnsinnig begeistert von dieser Geschichte und hoffe sehr, dass es allen anderen Lesern genauso gehen wird :)