Wunderschön erzählt
Bewertet mit 3.5 Sternen
Zunächst einmal gefällt mir der Schreibstil sehr und hat das Buch für mich wirklich zu etwas Besonderem gemacht. Die Geschichte ist so schön zu lesen, anschaulich beschrieben und stellenweise fast poetische. Auch konnte ich mich in die Protagonistin überwiegend wirklich gut hineinversetzen. Gewundert hat mich nur, dass sie überwiegend sehr klar in ihren Gefühlen war. Für mich hätte es etwas mehr Zwiespalt und Komplexität sein dürfen.
Bei anderen Charakteren hatte ich dagegen teilweise das Gefühl, dass sie etwas blass geblieben sind. Hier hätte ich an einigen Stellen gerne mehr über deren Hintergrundgeschichten erfahren.
Das Setting im antiken China hat mir gut gefallen und war - zumindest für mich - mal etwas anderes.
Zu guter Letzt hadere ich allerdings etwas mit dem Ende, das hat für mich nicht ganz gepasst. Ich kann nachvollziehen, dass es aus erzählperspektivischer Sicht Sinn ergibt und auch zu dem Legenden-Charakter der Handlung passt. Als (mitfiebernder) Leser hätte ich mir aber einen anderen Ausgang gewünscht.
Auch hatte ich den Eindruck, dass die Hauptfigur auf den letzten Seiten eine zentrale Erkenntnis hatte. Und zwar, dass Kriege immer schlimm sind, auf beiden Seiten, für alle. Dass es keine guten, gerechten Kriegstreiber gibt. Dass kein Volk aus Monstern besteht. Ich hätte es schön gefunden, wenn da ein bisschen mehr draus gemacht worden wäre. Das Ende kam für mich dann ziemlich abrupt.
Insgesamt aber eine interessante, wirklich sehr schön erzählte Geschichte. Highlight war für mich die Erzählweise und größter Kritikpunkt die Gestaltung des Endes.