Rezension

Wunderschön gefühlvoll tragisch traurig

Alles, was ich geben kann – The Last Letter -

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
von Rebecca Yarros

Bewertet mit 5 Sternen

Ella hat es nie leicht gehabt, nach dem frühen Tod ihrer Eltern wurde sie zunächst von ihrer Großmutter großgezogen, die mittlerweile auch schon verstorben ist.

Sie hat nur ihre Zwillingskinder und ihren Bruder Ryan, der sich als Soldat verpflichtet hat. Auf seine Bitte hin beginnt Ella eine Brieffreundschaft mit seinem Freund „Chaos“.

Ellas Bruder gerät in einen Hinterhalt und wird getötet. Gleichzeitig mit seinem Tod bleiben auch die Briefe von Chaos aus und Ella glaubt, dass es auch ihn erwischt hätte.

Einige Monate nach seiner Beerdigung von taucht ein Freund von Ryan namens Beckett auf, der seine wahre Identität – er ist Chaos – jedoch vor Ella verheimlicht, er hat den Auftrag von Ellas Bruder, ihr beizustehen.

Ella steckt mit ihrer kleinen Tochter mitten in einer Krebsbehandlung und die Chancen stehen denkbar schlecht. Beckett schafft es, das Herz von Ellas Kindern zu gewinnen und auch Ellas Herz erobert er nach und nach – wäre da nicht die Lüge, die zwischen ihnen steht und Ella, die ihm immer wieder klar macht, dass sie eine Lüge niemals verzeihen kann.

Rebecca Yarros versteht ihr Handwerk. Sie schreibt unheimlich fesselnd, diese Geschichte geht unter die Haut und man fühlt und zittert mit den Protagonisten mit.

Ellas Kinder Maisie und Colt waren von der ersten Sekunde an liebenswert und so wie man sich Geschwister wünscht, füreinander da und dadurch, dass sie Zwillinge sind, ohne den anderen quasi nicht überlebensfähig.

Beckett ist ein Mann, wie aus dem Bilderbuch. Trotz seiner schwierigen Kindheit mit vielen wechselnden Pflegefamilien und seiner Vorgeschichte als Soldat, hat er eine Engelsgeduld und nimmt sämtliche Rückschläge auf sich, um für die Kinder und für Ella da zu sein.

Ella hat viele Schicksalsschläge zu erdulden, wobei der letzte davon für meinen Geschmack schon zu viel des Tragischen war, dies liegt jedoch im Ermessen der Autorin. Sie hat ein riesiges Problem mit Lügen und anstatt auf ihr Herz zu hören, versucht sie verbohrt, ihre Gefühle auszuschalten.

Im Großen und Ganzen kann ich dieses Buch wärmstens empfehlen, hier wird kein Auge trocken bleiben, emotional und einfühlsam – Erzählkunst vom Feinsten.

Von mir gibt es eine eindeutige Empfehlung!