Rezension

Wunderschön, tiefgründig und poetisch

Helle Tage, helle Nächte - Hiltrud Baier

Helle Tage, helle Nächte
von Hiltrud Baier

Bewertet mit 5 Sternen

Die 72-jährige Anna erhält die Diagnose Lungenkrebs und möchte, den möglichen Tod vor Augen, mit einer großen Lebenslüge ins Reine kommen.
Sie bittet daher ihre Nichte Frederike, nach Lappland zu reisen, um einem Mann namens Petter einen Brief zu überreichen. 
Obwohl Frederike Anfangs nicht versteht, warum dieser Brief nicht einfach per Post geschickt werden kann, begibt sie sich auf die lange Reise nach Schweden-und in ihre eigene Vergangenheit.

Die Autorin Hiltrud Baier muss ihre Wahlheimat Lappland sehr lieben, denn sie beschreibt diese faszinierende Landschaft so eindrucksvoll, ja fast schon poetisch, dass man sofort den Wunsch verspürt, diese unberührte Natur selbst zu erkunden. 
Obwohl die Thematik eher ernst und schwermütig ist, wirkt die Geschichte zu keiner Zeit kitschig oder überzogen.

Sehr gut gefällt mir, dass die Rückblicke nicht in separaten Kapiteln erfolgen, sondern wunderbar, in Form von Gedanken und inneren Monologen Annas und Frederikes, in die Handlung eingebaut sind. Dadurch entsteht schnell eine innere Verbundenheit zu den Protagonistinnen und man kann ihr Verhalten sehr gut nachvollziehen.

Fazit:
Hiltrud Baier hat hier einen wunderschönen Roman geschaffen, der durch realitätsnahe Protagonisten sehr authentisch und lebensnah wirkt, und gleichzeitig, mit fast schon poetisch anmutenden Worten, verzaubert.