Rezension

Wunderschön und traurig

Love Letters to the Dead - Ava Dellaira

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Bewertet mit 5 Sternen

Eine wunderschöne und traurige Geschichte, das mich mit seiner Trauer, einer zarten Liebesgeschichte, wunderbaren Freundschaften, einem aussergewöhnlichen Schreibstil und der schönen Botschaft hinter einem Neuanfang überzeugen konnte.

Darum geht's in »Love Letters To The Dead«:

»Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer grossen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie einen Weg zurück ins Leben...« 

Original-Klappentext

Meine Meinung:

Das Aussergewöhnlichste an diesem Buch ist wahrscheinlich, dass die komplette Geschichte in Briefform erzählt wird. Kurt Cobain, Judy Garland, Elizabeth Bishop, Amelia Earhart, River Phoenix, Janis Joplin, Jim Morrison, Amy Winehouse, Heath Ledger, Allan Lane, E. E. Cummings und John Keats - sie alle erhalten mindestens einen Brief von Laurel und spielen in irgendeiner Form eine Rolle in der Geschichte. Mir ist aufgefallen, dass die verstorbenen Persönlichkeiten oft etwas mit einer Person aus Laurels Leben zu tun haben - vielleicht stehen sie sogar für diese Personen? Ich weiss es nicht hundertprozentig, da müsste ich bei der Autorin selbst nachfragen. ;)

Was mich an dieser Geschichte begeistert hat, war der wunderschöne Schreibstil. Einige Formulierungen und Metaphern waren einfach traumhaft! Auch die Bezüge, die Laurel immer wieder zwischen ihrem eigenen Leben und ihren Liebsten und dem Leben der verstorbenen Persönlichkeiten herstellt, sind einfach fantastisch. Ein ganz grosses Plus dieses Buches!

Laurel als Protagonistin dieses Buches hat mir gut gefallen. Anfangs hatte ich ein bisschen Mühe mit ihr, weil sich sehr viel in ihrem Leben immer noch um ihre Schwester May drehte. Doch mit der Zeit machte sie eine enorme Entwicklung durch. Die Nebencharaktere wurden authentisch mit ihren Stärken und Schwächen beschrieben. Auch wenn sie meistens keinen wirklich bleibenden Eindruck bei mir hinterliessen, fand ich es spannend, mehr über sie und ihre Geschichten zu erfahren. Vor allem Tristan war mir sehr sympathisch.

Wie in fast jedem Jugendbuch geht es auch in dieser Geschichte um eine zarte Liebe, Freundschaften und das Erwachsenwerden. Laurel hat es in ihrer Situation sicherlich nicht einfach. Über lange Teile des Buches versucht sie herauszufinden, wer sie ist. Doch dazu muss sie die vergangenen Erlebnisse und vor allem Mays Tod überwinden. Ob ihr das gelingen wird? Lest selbst!

 

Fazit:

»Love Letters To The Dead« ist ein eher ruhiger, nachdenklicher Jugendroman ohne viel Action, dafür mit umso mehr Tiefe. Wer eine berührende Geschichte über den langen, schmerzhaften und doch irgendwie schönen Trauerprozess einer Jugendlichen lesen möchte, ist mit dieser Geschichte sicherlich gut bedient. Deshalb gibt es fünf von fünf Sternen von mir!