Rezension

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Wunderschöne Erinnerungen

Für alle Tage, die noch kommen
von Teresa Driscoll

Bewertet mit 4 Sternen

 

Eine schwere Entscheidung die Eleanore treffen muss. Nicht nur das sie die Diagnose Brustkrebs quält, sondern auch die Frage wie sie das ihrer 8 jährigen Tochter bei bringen soll. 

Sie entscheidet sich dazu es ihr gar nicht zu erzählen. Dafür schreibt sie ihr ein Rezeptbuch mit Erinnerungen und Fotos. Sie schreibt Erinnerungen auf, um zu erklären wieso sie so handelte und warum sie Melissa nichts von ihrer Krankheit erzählte. Auch hält sie so ein kleines Stück ihrer Vergangenheit fest, den sie ihrer Tochter nie von Mutter zu Tochter weiter geben konnte. 

Dieses Buch übergibt ein Anwalt Melissa an ihrem 25 Geburtstag. Die junge Frau gerät in ein Gefühlschaos. Erinnerungen die sie lange Verdrängt oder Vergessen hatte flammen wieder auf.

 

Das Buch wird aus Wechselnder Perspektive der 3 Familienmitglieder erzählt. Melissa, Max und Eleanore erzählen in der Vergangenheit und Gegenwart was sie bewegt. 

Die Hauptcharaktere sind sehr gut beschrieben. Es ist nicht schwer eine Verbindung zu ihnen herzustellen. An vielen Stellen  habe ich mit gelitten. Meine Perspektive wechselte mit den Personen. Denn alle haben authentisch und verständlich gehandelt. Auch wenn sie unterschiedlicher Meinung waren. Der Leser spürt die Liebe zwischen dem Ehepaar und auch zu ihrer Tochter. Die Verzweiflung von Max, der sich mit dieser Situation nicht abfinden möchte. Aber auch den Mut von Eleanore, die versucht stark für ihre Familie zu sein.

 

Dies ist eine Geschichte die ich am liebsten in einem Stück gelesen hätte. Das Ende ist bekannt, doch der Weg dorthin war sehr interessant beschrieben. Ein leicht und flüssiger Erzählstil lässt die Seiten nur so dahinfliegen. 

Einige Stellen wurden wiederholt. Eleanora erzählt in ihrem Rezept/Tage/Melissa-Andenken -Buch Erinnerungen, die an anderer Stelle noch einmal genau so, von ihr oder auch Melissa und Max, wiedergegeben werden. Da jeder seine eigene Sichtweise auf das Vergangene hat, finde ich dies sehr schade. Gerade wenn Max oder Melissa in Erinnerungen schwelgten, sollten diese sich von Eleanores etwas unterscheiden. Es ist nicht so gravierend, das es meinen Lesefluss beeinflusste dennoch ist es auffällig.

 

Der weiterer  Kritikpunkt, das Buch " Für alle Tage, die noch kommen" ist sachlicher als Erwartet. Bei diesem Thema habe ich eine Emotionsgeladene Geschichte erwartet. Diese ist jetzt nicht gefühllos, dennoch bleiben die Taschentücher unberührt. 

Verzweiflung und Ängste waren zu spüren, dennoch fehlte mir dieser kleine Kick darüber hinaus, der den Leser so tief in das Geschehen sinken kann das er nicht mehr gegen die eigenen Gefühle ankämpft.

 

Eleanore hinterlässt ihrer Tochter ein paar sehr interessante Rezepte. Das ein oder andere werde ich sicher auch mal ausprobieren. Besonders reizen mich die Baiser mit Früchten. 

 

 

 

 

Die Autorin Teresa Driscoll hat es mit ihrem Buch "Für alle Tage, die noch kommen" geschafft mich in Gedanken an die Geschichte zu fesseln. Ich habe parallelen zum eigenen Leben gezogen. Sehr häufig musste ich an Eleanore denken, obwohl ich das Buch nicht in der Hand hatte. 

 

 

Eine Leseprobe zum Buch findet ihr auf der Verlagsseite.

Dieses Buch könnt ihr als E-Book, Hörbuch oder gebunden bekommen.

 

 

=== Die Autorin ===

 

Teresa Driscoll arbeitete 15 Jahre als Moderatorin für die BBC, außerdem als Journalistin und Kolumnistin für verschiedene Zeitungen. Ihre Kurzgeschichten erschienen in verschiedenen Zeitschriften, unter anderem der "Women's Weekly". "Für alle Tage, die noch kommen" ist ihr Debütroman.