Rezension

Wunderschöne Katzen-Mensch-Geschichte

Bob, der Streuner
von James Bowen

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:
Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor seiner Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine harte Zeit auf der Straße hinter sich. Aber dem abgemagerten, jämmerlich maunzenden Kater konnte er einfach nicht widerstehen, er nahm ihn auf, pflegte ihn gesund und ließ ihn wieder laufen. Doch Bob war anders als andere Katzen. Er liebte seinen neuen Freund mehr als die Freiheit und blieb. Heute sind sie eine stadtbekannte Attraktion, ihre Freundschaft geht Tausenden zu Herzen...

Meine Meinung:
Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, war ich nicht sicher, ob das wirklich eine Geschichte für mich ist - Tiergeschichten nehmen mich im Zweifelsfall immer ganz schön mit, ich bin da sehr nah am Wasser gebaut...
Aber ich habe dann einfach mal bei facebook geschaut - und Bob ist quietschlebendig, also landete das Buch auch sofort auf meiner Wunschliste.

Das Buch handelt von James Bowen, einem Straßenmusiker auf Drogenentzug, der eines Tages einen verwahrlosten Kater bei sich aufnimmt. So weit, so unspektakulär - aber Bob ist eben nicht einfach so ein Kater, er ist eine besondere Persönlichkeit mit einem festen Willen, wie James ziemlich schnell bemerkt. Zum ersten Mal in seinem Leben ist James nicht mehr nur für sich selbst verantwortlich, er hat plötzlich eine Aufgabe: er ist nun der Beschützer eines kleines Wesens, das sich wiederum mit unerschütterlichem Vertrauen und Liebe bei ihm bedankt.
So begleitet Bob ihn zu seinen Plätzen, wo er als Straßenmusiker sein Geld verdient, fährt Bus, läuft an der Leine, sitzt während des musizierens dösend im Gitarrenkoffer und stört sich weder an Menschen, Autos oder gar Hunden - alles Dinge, die gerade Katzenbesitzer doch mächtig ins Staunen bringen!
Es ist einerseits faszinierend James' Leben zu verfolgen, auf der anderen Seite aber auch traurig, wenn man sich bewußt macht, wie wenig solche Menschen in mancher Augen wert sind - was James ja auch oft genug zu spüren bekommt. Mit Bob erhält er plötzlich andere Aufmerksamkeit, Menschen sind freundlicher, hilfsbereiter, aber leider läßt auch der Neid nicht lange auf sich warten.

James Bowen beschreibt sein und Bobs Leben so anschaulich, man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Man fiebert, freut und leidet mit den beiden mit, man hat das Gefühl dabei zu sein.

Ich würde mich freuen, wenn es bald neue Geschichten von "Bob, the streetcat" geben würde, dieses Buch war definitiv mein bisheriges Lesehighlight für 2013 und bekommt selbstverständlich die Höchstwertung mit absoluter Lesempfehlung!!!