Rezension

Wunderschöner historischer Roman

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter -

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
von Anna Perbandt

Schon das Cover versetzt einen in der Zeit zurück.
Die Geschichte rund um das Pensionat am Holstentor spielt um 1900 in Lübeck. 
Als Henry von Jagow seine Schwester Nora ins Pensionat bringen möchte, ist seine Schwester, die ein ausgesprochener Wildfang ist, plötzlich verschwunden. Gesche Petersen hilft Nora aus einer misslichen Lage und lernt so ihren Bruder Henry kennen. Der ist es auch, der Gesche hilft, die Stellung als Lehrerin im Pensionat am Holsentor zu bekommen. 
Natürlich verlieben sich die beiden gegen alle Konventionen. Auch Nora ist verliebt in den Sohn der Köchin, was für sie als Komtess ebenso wider die Sitten ist.
Im Pensionat schließt Nora schnell Freundschaft mit Lotte, Agnes und Fanny, einem Waisenmädchen und sie entwickeln eine besondere Bindung zu ihrer fortschrittlichen Lehrerin Gesche.
Die vier Freundinnen gründen den Bund der Frühlingsschwestern, die sich geloben einander zu beschützen.
Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben, die Geschichte erinnert ein bisschen an „Der Trotzkopf“ von Emmy von Rhoden. Frauen sollten damals nicht zu viel lernen und sich eher den nützlichen Fähigkeiten wie Sticken, Nähen etc. widmen. 
Im Buch versucht die Lehrerin Gesche Petersen den Mädchen jedoch soweit ihr dies möglich ist, Werte und Wissen abseits dieser Grenzen zu vermitteln. 
Ich bin froh, dass sich die Lage für Frauen mittlerweile sehr zum Positiven verkehrt hat. Allein das Waisenmädchen Fanny, das einen viel älteren, unsympathischen Mann heiratetet, nur um abgesichert und „frei“ zu sein, hat mich tief berührt.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und spreche eine klare Leseempfehlung aus – da das Buch mit einigen Cliffhangern endet, freue ich mich schon riesig auf den 2. Band dieser Reihe!