Rezension

Wunderschönes Buch mit süßen Details

Denn das Leben ist eine Reise - Hanna Miller

Denn das Leben ist eine Reise
von Hanna Miller

Aimée ist einfach nur unglücklich mit ihrem Leben. Sie hat keine wirklichen Freunde und die Eltern im Kindergarten, in welchen ihr Sohn Len geht, sind auch schrecklich. Noch dazu lehnt der Vater von Len ihn auch noch ab. Deshalb schnappt sie ein paar Sachen und fährt mit Len in ihrem alten VW-Bus nach England. Dort trifft sie wieder auf ihre alte Liebe Daniel und sie wird stark mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Daneben muss sie sich auch darum kümmern, dass ihre aktuelle Situation endlich besser wird und sie am Ende nicht vor einem großen Scherbenhaufen liegt.

 

Im Großen und Ganzen war das Buch sehr angenehm und flüssig zu lesen. An manchen Stellen hatte ich allerdings das Problem, dass ich Gedankengänge nicht ganz nachvollziehen konnte, sie waren so Sprunghaft. Oder auch bei Unterhaltungen wird ganz plötzlich über etwas ganz anderes gesprochen. Dadurch wirken diese Gespräche sehr abgehackt und willkürlich aneinandergeknüpft. Allerdings war das auch eher eine Ausnahme! :-) Ganz besonders hat mir gefallen, dass nicht nur die gegenwärtige Geschichte erzählt wird, sondern auch einiges aus der Vergangenheit. Es gibt ganze Kapitel aus einer früheren Zeit und vor jedem Kapitel aus der Gegenwart gibt es einen kleinen passenden Abschnitt aus der früheren Zeit. Dadurch kommen kleine süße Details sehr zur Bedeutung. Gerade am Ende wurden Dinge aus dem ganzen Buch wieder aufgegriffen, die nur eine Kleinigkeit sind, aber so viel mehr ausdrücken. :-) Außerdem merkt man dem ganzen Buch auch an, dass die Autorin viel recherchiert hat. Sie hat vieles wirklich gut und ausführlich (aber nicht zu ausführlich) geschildert und erklärt.

 

Die Geschichte des Buches fand ich super. Es kamen immer wieder neue Dinge auf, wodurch mir nie der Spaß am Lesen verging. Noch dazu kamen mir die Charaktere so lebhaft vor, wodurch mich die Geschichte noch mehr gepackt hat. Man hat die Zerrissenheit von Marilou gespürt, hat sich Sorgen um die Situation von Len und Aimée gemacht. Man hat sich gewünscht mehr von den Problemen zwischen und Daniel und Zoe zu erfahren, aber das war für Aimée nicht bestimmt, also hat man sie selbst auch nicht erfahren. Aber genau dadurch hat man die Stimmung richtig einfangen können. Ich habe mich so sehr über Per aufgeregt und war wirklich froh, dass er nicht sehr viel vorkam. Insgesamt habe ich wohl alles genau so gefühlt wie Aimée und ich glaube, das war auch genau so gewollt.

 

Dieses Buch zeigt einem so vieles über den Mut auszubrechen, über familiäre Probleme und wie viel aus der Vergangenheit in einem stecken kann, die einen einfach nicht loslässt. Eine Liebe die auch nach so vielen Jahren nicht vergeht. Der Schmerz über Verluste, die niemals vergehen werden, aber die besser werden, wenn man sie rauslässt.

 

Ein wunderschönes Buch, das einem sehr viel lehren, zeigen und spüren lassen kann. Ich kann es wirklich wärmstens empfehlen!