Rezension

Wundervoll!

Maybe Someday
von Colleen Hoover

Klappentext:
Colleen Hoovers neue Achterbahn der Gefühle. Das Letzte, was Sydney will, als sie bei dem attraktiven Gitarristen Ridge einzieht, ist, sich in ihn zu verlieben. Zu frisch ist die Wunde, die ihr Ex hinterlassen hat. Und auch Ridge hat gute Gründe, seine neue Mitbewohnerin nicht zu nah an sich ranzulassen, denn er hat seit Jahren eine feste Freundin: Maggie – hübsch, sympathisch, klug, witzig. Und dann passiert es doch. Als Sydney beginnt, Ridge beim Songschreiben zu helfen, kommen sie sich näher als erwartet. Auch wenn beide die Stopptaste drücken, bevor wirklich etwas passiert, können sie nichts gegen die immer intensivere Anziehung ausrichten, die sie zu unterdrücken versuchen – vergeblich.

Die Autorin:
Colleen Hoovers Erfolgsgeschichte ist beinahe unglaublich: Eigentlich schrieb sie >Weil ich Layken liebe< als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter, aufgrund der guten Resonanz in ihrem Umfeld veröffentlichte sie es dann aber selbst als E-Book - und verkaufte zwei Monate später bereits 200 Bücher am Tag. >Weil ich Layken liebe< landete noch vor >50 Shades of Grey< auf der New-York-Times-Bestsellerliste! Colleen Hoover lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Texas.

Meine Meinung:
Ausgerechnet von Ridge und am ihrem Geburtstag muss Sydney erfahren, dass ihr Freund Hunter sie mit ihrer besten Freundin Tori betrügt. Ridge wohnt auf der anderen Straßenseite, spielt regelmäßig, begleitet von seiner Gitarre, auf dem Balkon Songs, die Sydney zu Herzen gehen. Heimlich hört sie ihm zu, genießt die Melodien, die zu ihr herüberwehen.
Er hat auch einen guten Blick auf ihre Wohnung, und so hat er schon länger mitbekommen, was sich zwischen Hunter und Tori abgespielt hat.
Nachdem Sydney Hals über Kopf die Wohnung verlässt, findet sie sich obdachlos im Regen wieder - aber nur für ein paar Minuten, denn Ridge bietet ihr an, dass sie in der Wohngemeinschaft, in der er mit Bridgette und Warren lebt, einzieht. Vorübergehend natürlich, bis sie sich gesammelt hat.
Zwischen Ridge und Sydney funkt es gewaltig, denn die beiden scheinen Seelenverwandte zu sein. Er ist Songschreiber, leidet aber unter einer Schreibblockade, die Sydney durch ihr Ideenreichtum, Texte für ihn zu schreiben, bekämpft. Trotz Ridges' Taubheit, hat er gelernt, sich zu arrangieren, und Sydney bewundert ihn, wie er ohne Gehör fähig ist, so wundervolle Melodien zustande zu bringen.
Immer mehr fühlen sie sich zueinander hingezogen. Eine verbotene Liebe, denn Ridge ist seit fünf Jahren mit Maggie zusammen, und Sydney will um keinen Preis wie Tori sein, und die Beziehung der beiden zerstören.

"Maybe Someday" geht unter die Haut. Ich staune immer wieder, welche Worte und Formulierungen Colleen Hoover findet, um derart viel Gefühl zu vermitteln. Man fühlt sich als Leser zwischen den Figuren, hofft, leidet, lächelt. Ich finde es faszinierend, wie sich diese unmöglich scheinende Liebesgeschichte entwickelt.
Sydney war mir äußerst sympathisch - ein Mädchen, das ständig Verluste ertragen muss und dennoch stark bleibt.
Ridge ist der Traumtyp schlechthin, der immer versucht, das Richtige zu tun, und daran scheitert, weil er eben auch nicht aus seiner Haut kann, denn Liebe geht oft Wege, die mit Leid gefüllt sind. Nicht jeder kann gewinnen, es gibt immer Verlierer.
Selten ist mir ein Mann in einem Buch begegnet, der so gefühlsbetont war. Vielleicht war das auch seiner Gehörlosigkeit und Vergangenheit geschuldet. Mir hat es gefallen. Das Poetische, dass sie beiden immer ehrlich miteinander umgegangen sind und dass es nicht um sexuelle Anziehungkraft ging, sondern um wahre Gefühle, die sich im Herzen abspielen.

Einfühlsam und hochemotional wird die Geschichte von Sydney und Ridge erzählt. Zudem fand ich es interessant, in die Welt eines Gehörlosen einzutauchen, der Musik macht und zudem auf andere Weise die Welt begreifen und dem Leben "lauschen" muss.
Die beiden kommunizieren in dem Buch oft über SMS oder Chat, was der Handlung noch einen besonderen Touch gab.
Mir kommen Colleen Hoovers Romanhelden immer so bildhaft vor, als würden sie vor mir stehen und ich könnte all ihre Gefühlswallungen, Sichtweisen und Entscheidungen live miterleben. Das macht ihre Bücher so authentisch und außergewöhnlich.

Ein wunderbarer Schreibstil trifft auf zwei Menschen, die das Glück mehr als verdient haben.

5 Sterne.