Rezension

Wundervoll und voller Gefühl

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4.5 Sternen

Selten habe ich einen so bewegenden Roman gelesen. Ich habe gelacht und geweint, den Kopf geschüttelt und nachgedacht. Gehofft und gebangt.

Eine Geschichte wie diese lässt man nicht spurlos an sich vorbeigehen.

Die Autorin hat ein Thema aufgegriffen, das nicht alltäglich ist. Und meiner Meinung nach hat sie es sehr gut gemeistert.
Sterbehilfe ist ein brisantes Thema, welches sie in eine wirklich wundervolle Liebesgeschichte eingewoben hat. Man beginnt sich selbst zu fragen, was mit einem passieren würde, würde man plötzlich nicht mehr für sich selbst sorgen, für sich selbst entscheiden können. Man hinterfragt so vieles und denkt darüber nach. Für mich persönlich jedoch gab es kaum antworten. Es ist schwierig, wenn man zwar über das Ausmaß Bescheid weiß, aber es sich an sich selbst oder Menschen die man liebt nicht wirklich vorstellen kann.

Ihre Charaktere sind lebendig und entführen uns an Orte, die man regelrecht miterlebt. Man steckt mittendrin und das Auftauchen aus Lous und Wills Welt hat etwas Orientierungsloses. Aufblicken und sich in seiner eigenen Welt wiederfinden.

Will, der am Anfang so zynisch und depressiv ist, entwickelt sich mit Lou. War sie zuvor noch eingekerkert in ihrem Leben in der englischen Kleinstadt, hat er es geschafft ihren Horizont zu erweitern. Will wird wieder offener, fröhlicher, glücklicher. Sie geben sich gegenseitig so viel, ohne etwas zu erwarten.

Dieses Buch wird noch lange in mir nachhallen. Ein Buch, das einen über das Leben nachdenken lässt und es verstanden hat, seine Botschaft rüberzubringen.